flying sparks ein Weblog von Tobias Jordans zu den Themen software designstudium web2.0 webdesign informationsdesign oekologie werbung usability tj video interfacedesign marketing // alle Themen...

Alle Funken für das Thema webapplikation:

Mit Nebenprodukten Geld verdienen

In klassischen Berufen werden schon seit langem Nebenprodukte weitervermarktet und zu Produkten gemacht um sie zu verkaufen.

Jason Fried von 37signals fragt in seinem Vortrag auf der Konferenz fowa (und jetzt auch in seinem Weblog), warum Firmen mit digitalen Produkten nicht ebenfalls gezielt ihre Nebenprodukte vermarkten und verkaufen.

Aus seinem Vortrag:

Beispiel Holzindustrie: Die Holzindustrie hat anfangs nur Holz geschlagen um Häuser zu bauen, später dann das Sägemehl etc. als Produkte zusätzlich verkauft.

Beispiel 37signals selbst: Anfangs haben sie nur ihre Webapps entwickelt. Das Nebenprodukt war Wissen, das sie jetzt vermarkten und Ruby on Rails. Dann haben sie gebloggt, das Nebenprodukt waren ihre Bücher, die daraus entstanden sind. Ebenso ihre Workshops, mit denen sie ihre Konferenzvorträge auf Nebenproduktniveau gehoben haben.

Beispiel Kochbücher: Ein Sternekoch schreibt auch ein Buch über seine Arbeit ohne Angst zu haben, dass andere ihm seine Arbeit klauen und ein Sternerestaurant nebenan aufmachen… — genauso sehen sie es.

Plausible Gedanken und gute Vergleiche mit alten und bekannten Geschäftsmodellen.


Jason Fried Talk FOWA Maimi from Carsonified on Vimeo.

Wie immer sind die Kommentare und dort genannten Beispiele von Lesern des oben verlinkten signal-vs-noise-Blogs auch lesenswert. Wer statt dessen Jason noch länger zusehen und hören möchte: Es gibt ein 2. Video mit dem Fragen-Antwort-Teil. In diesen letzten 15 Minuten geht Jason noch auf andere Themen ein.

Google bringt Microsofts Photosynth online mit Panoramio

Da war Microsoft mit Photosynth einmal schneller als Google mit einer neuen interessanten Darstellungstechnologie … und schon zieht Google vorbei.

Zugegeben, das Interface der Desktopanwendung von MS sieht schon cooler aus als das von Google im Web…


(mehr in meinem Artikel zu Phtosynth)

… aber dafür ist stellt Google seine Funktion offen für alle Fotos der Fotocommunity Panoramio ins Netz. Dort kann man nämlich seit dem 3. Juni auch „umher gucken" und ausgehend von einem Foto, andere Perpektiven anschauen. In dem dazugehörigen Panoramio-Blogpost heißt es, man müsse nur ca. 20 etwas überlappende Fotos von einem Ort machen und alle paar Wochen würde das System dann neue „look arounds" (dt. „umsehen") hinzufügen. — Super, darauf warte ich bei Microsoft schon seit langem.

panoramio umsehen funktion
Zur Ausgangsseite…

panoramio detailansicht mit zoom-funktion
Zur Detailansicht…

Sehr schön gemacht.

[tags]3d, datensicht, foto, fotografie, interface, kollaboration, microsoft, research, visualisierung, webapplikation, google[/tags]

LinkedIn in neuem Design

LinkedIn ist bisher durch sein ungewöhnliches Navigationskonzept aufgefallen. Ich hatte sie gedanklich eingeordnet unter den Seiten, die primär versuchen über den Content zu navigieren und statt einem einheitlichem Raster, jede Seite speziell für ihren Anwendungszweck optimiert zu gestalten.

Das hat meiner Meinung nach bisher nur mäßig gut funktioniert — jedenfalls habe ich mich nie so gut zurechtgefunden wie beispielsweise bei XING.

Das könnte jetzt vorbei sein, denn wie ich lese, hat LinkedIn sein Design komplett umgestellt.

Jetzt ärgere ich mich natürlich, dass ich zuvor nicht noch ein paar Screenshots davon gemacht habe, um jetzt beides gegenüberstellen zu können. Bis zu einem gewissen Grad kann man das bei Flickr nachholen.

Macht euch selbst ein Bild: www.linkedin.com

[tags]Webapplikation, Interfacedesign, Redesign, Design, Socialnetwork[/tags]

Beispiel: Widgets sinnvoll einsetzen

Harvest ist ein web2.0liger Dienst für die Zeiterfassung. Er unterstützt unter anderem nette Feature wie die Synchronisation mit der Basecamp-Zeiterfassung.

Aktuell bewirbt Harvest seinen Dienst über ihr neue Time-Tracking-Widget das es für das OS X Dashboard (Mac) und für Yahoo! Widgets (Mac+PC) gibt.

Das Demo-Video (MOV) zeigt das Widget in Aktion. Sehr gut gefällt mir die flüssige Kommunikation zwischen der Webanwendung und dem Widget. Als alternativer Eingabeweg eine klare Verbesserung weil es der Aufwand der Eingabe minimiert.

Losgelöst von der guten Idee die Eingabe über ein Widget zu realisieren, sehe ich aber gerade an diesem Punkt noch Verbesserungspotential: Die Dropdowns im Widget-Interface beispielsweise halte ich nicht gerade für die beste Wahl…

harvestwidget

Fazit: Gedanklich abgespeichert unter „sinnvolles Beispiel für die Verwendung von Widgets".

[tags]widget, web2.0, api[/tags]

Das Facebook-Framework

Dass Facebook, das 34 Millionen Mitglieder starke Social Network aus den USA kürzlich eine wirklich entscheidende Veränderung vorgenommen hat, als es seine API veröffentlichte, haben wahrscheinlich die meisten mitbekommen.

Ich habe mich bisher gefragt: Werden denn wirklich Dienste diesen neuen Zugangsweg nutzen, um ihre Applikationen in Facebook einzubinden?

Beim ReadWriteWeb gibt es jetzt zwei Artikel die zeigen: Ja, genau das wird passieren!

  1. Firefox Launches Facebook App – a Social Network For Firefox Add-on Users
    Das ist ein Dienst, in dem FF-Nutzer ihren FB Freunden zeigen können, welche FF-Plugins sie nutzen. Ein Feature, das wirklich gut ist und bisher bei all den Plugin-Börsen fehlte…
  2. Dabble Do Launches – Social To-Do List for Facebook
    Dabble — bekannt von tollen WebApp DabbleDB — nutz Facebook jetzt noch konsequenter: Den Socialnetwork-Bereich lassen sie Facebook machen, den Applikationsteil übernehmen sie.

Wenn in dieser Geschwindigkeit weitere Dienste auf der Facebook-Plattform aufsetzen, könnte sie sich wirklich zum Quasistandard entwickeln…

Übrigens: Auch die anderen RWW-Artikel über Facebook sind interessant, solltet ihr tiefer einsteigen wollen.

[tags]facebook, socialnetwork, netzwerk, firefox, dabbledb, webapplikation, api, plattform, framework[/tags]

5 interessante Interfaceschnipsel aus dem neuen Backpack

37signals hat eine neue Version von Backpack veröffentlicht (Preview-Artikel 1, 2, 3) und es gibt fünf Dinge, die man aus Interface- und Konzept-Sicht einmal bewusst wahrgenommen haben sollte:

Der (neue) „Blank Slate"

Blank Slate nennt 37signals in ihrem Buch den Zustand einer Seite, in dem noch keine Informationen eingetragen wurden. In der Vergangenheit, haben sie häufig mit Demo-Content als Screenshot gearbeitet, jetzt wird — grafisch schön oder zumindest auffällig umgesetzt — auf die Neues-Element-Links hingewiesen.

backpack drop page
(aus dem Video MOV)

In dem älteren Hilfe-Video über Tags (MOV) sieht man, wie diese Funktion vorher gelöst war:

backpack new-links

Das verbesserte und erweiterte Drag & Drop

Man kann Seitenelemente jetzt per Drag & Drop auf der Seite aber auch zwischen Seiten und in neue Seiten verschieben. Das Interaktionsverhalten ist dabei sehr gut im Detail umgesetzt: Die Bewegung des markierten Elements, das Highlighting der Zielseite, der Hilfetext OnMouseOver, der Ladebalken beim Verschieben, …

Besser als der Screenshot, ist das Video (MOV):

backpack drag and drop

Die optimierte „Give this page a name"-Funktion (neue Seite)

Typisch für 37signals und ihr Bestreben, die Arbeit so einfach wie möglich zu machen, ist das Verhalten beim Erstellen einer neuen Seite: Der Title ist direkt im Edit-Modus, es gibt kein eigenes Label sonder der Inhalt dient als Beschreibung, ist aber direkt markiert, so dass man direkt seinen Titel eintippen kann und mit Enter die Erstellung abschließt.
Genau das meint Raskin, wenn er in seinem Buch von der Minimierung von Interaktionsschritten spricht (Stichwort KLM).

backpack page title
(auch aus dem Video)

Die richtig versteckten Funktionen Edit, Move, Delete und Rename

Nicht wirklich neu aber gut gemacht: Basecamp versteckt die Bearbeiten-Funktionen für seine Seiten-Elemente so lange, bis der Benutzer mit der Maus über ein Element fährt.

Sehr gut sieht man das in dem Demo-Video (MOV) über das Verschieben.

backpack move

Der große Vorteil: Die Backpack-Seiten sind im Standard-Zustand sehr übersichtlich, es kann auf eine eigene Admin-Umgebung verzichtet werden (getreu dem Motto „one interface") und der Benutzer muss nur eine Interaktionsmetapher lernen: Die bearbeiten-Funktionen im Content-Bereich stehen onmouseover links neben der Überschrift.

Einziger Schönheitsfehler: Die Funktionen sollten meine Meinung nach auch dann erscheinen, wenn man mit der Maus links von der Überschrift ist. Im Video sieht man, dass bei vielen Verschiebe-Aktionen, ständig die ungewohnte Umweg-Bewegung über die Überschrift gemacht werden musste.

Das Thema OpenID und Open Bar

Dem Thema sollte man eigentlich einen ganzen Post widmen, weil 37signals mit ihrer OpenBar eine gute und sehr schön anschaulich-praktische Integration von openID umgesetzt haben. Kurz gesagt: Sie nutzen openID als (externe) single-sign-on-Lösung für ihre Produkte und beginnen ihre bis dahin mäßig vernetzen Einzelprodukte über die OpenBar zu verknüpfen.

[tags]37signals, raskin, openid, interaktion, drag-and-drop, webapplikation, interfacedesign, continuity,klm, blank-slate [/tags]

Continuity-Artikel „Interfaces That Flow"

uxmatters.com

Jonathan Follett hat in dem UXmatters-Artikel „Interfaces That Flow: Transitions as Design Elements" sehr schön zusammengefasst, worüber wir mit Prof. Oliver Wrede im Continuity-Seminar gesprochen haben:

Wie kann man den Wechsel zwischen Interfacestadien gestalten, so dass er sich für den Benuzter natürlicher, verständlicher und angenehmer „anfühlt"?

Interessant ist, dass, obwohl das Thema im Applikationsdesign schon an vielen Stellen Einzug hält, es immernoch kaum Artikel dazu gibt…
Vielleicht gibt es hier oder in einem eigenen Continutiy-Beispiele-Blog ja bald mehr… bis dahin leßt, was Jonathan Follett schreibt :).

[tags]continuity, fh, animation, interaktionsdesign, userexperience, applikation, webapplication[/tags]