flying sparks ein Weblog von Tobias Jordans zu den Themen software designstudium web2.0 webdesign informationsdesign oekologie werbung usability tj video interfacedesign marketing // alle Themen...

Alle Funken für das Thema datensicht:

Die schönen Fokus+Kontext-Timelines verbreiten sich zunehmend…

…und werden damit bald zum Quasistandard für Datenvisualisierungen auf einer Zeitachse werden.

Hier ein paar Beispiele, die IMO dazu führen, dass sich diese Visualisierungsmethode schnell verbreiten wird und damit hoffentlich „bald" davon ausgegangen werden kann, das Nutzer auch damit umzugehen wissen.

Prominentestes Beispiel: Google Finance und — seit einer kurzen Weile — die Google-Visualisation API, YouTube und viele andere Google-Dienste. — Mehr hierzu hier im Blog…

Etwa zeitgleich aber visuell mit einem etwas anderer Ansatz kommt die Simile-Timeline daher um im Google-Maps-Stil via API Daten anzuzeigen. — Auch hierzu mehr hier im Blog…

Und jetzt kommen langsam die Adaptionen wie die Livestream-Timeline von AllOfMe (Beschreibung dieses Dienstes).

allofme.com timeline

Der wichtige Unterschied zwischen diesen Timelines und klassisches Zeitleisten, wie man sie aus MS Encarta und der Darstellung von Geschichtsdaten (Beispiel) kennt: Ein großer Ausschnitt wird Fokussiert und gleichzeitig der Context in einer kombinierten Anzeige+Auswahl angezeigt.

Damit gehören diese Zeitleisten für mich in die Interface-Kategorie Fokus + Kontext (focus plus context) — ein Themenfeld, zu dem es noch einige andere sehr interessante Interfacestudien gibt, zum Beispiel
„focus-plus-context screens" (Karten auf Großscreens) und „halo" (PDA-Navigation), beide von Patrick Baudisch. Zu beiden gibt es auf der Seite Videos.

PS Offtopic: Jetzt hoffe ich nur noch, dass bald mal jemand für Wikipedia eine einfachere Timeline-Funktion entwickelt als die komplizierte (zwar sehr flexible) „Easy Timeline".

[tags]timeline, zeitleiste, focus plus context, visualisierung, datensicht, google, zeit, datenvisualisierung[/tags]

Google bringt Microsofts Photosynth online mit Panoramio

Da war Microsoft mit Photosynth einmal schneller als Google mit einer neuen interessanten Darstellungstechnologie … und schon zieht Google vorbei.

Zugegeben, das Interface der Desktopanwendung von MS sieht schon cooler aus als das von Google im Web…


(mehr in meinem Artikel zu Phtosynth)

… aber dafür ist stellt Google seine Funktion offen für alle Fotos der Fotocommunity Panoramio ins Netz. Dort kann man nämlich seit dem 3. Juni auch „umher gucken" und ausgehend von einem Foto, andere Perpektiven anschauen. In dem dazugehörigen Panoramio-Blogpost heißt es, man müsse nur ca. 20 etwas überlappende Fotos von einem Ort machen und alle paar Wochen würde das System dann neue „look arounds" (dt. „umsehen") hinzufügen. — Super, darauf warte ich bei Microsoft schon seit langem.

panoramio umsehen funktion
Zur Ausgangsseite…

panoramio detailansicht mit zoom-funktion
Zur Detailansicht…

Sehr schön gemacht.

[tags]3d, datensicht, foto, fotografie, interface, kollaboration, microsoft, research, visualisierung, webapplikation, google[/tags]

Ein 2.0-Interface für den ÖPNV und die 1.0-Denke der KVB…

Seit ich mehr und mehr mit Bus, Zug, S-, U- und Straßenbahn durch Köln fahre, wünsche ich mir immer häufiger ein Tool wie Bret Victors BART Widget (Case Study).

Einfach die Start- und Zieladresse auf der Karte anklicken und schon könnte mir die Applikation die Kombinationen möglicher Verkehrsmittel samt Fahrzeit und Umsteigeorte anzeigen.

Zwei Klicks, einmal gucken — wie viel einfacher kann es einem ein Computer machen, die richtigen Entscheidungen zu treffen?

The BART Widget
(Das BART Widget mit seiner Karten- und Reise-Ansicht. Leider kann man hier keine Adressen eingeben, sondern nur Haltestellen anklicken.)

Technisch gesehen ist so eine Applikation ja auch gar nicht so kompliziert. Google Maps liefert die Karten, Haltestellen-Geodaten kann man usergenerated sammeln lassen, Flash oder HTML+JS erlauben agile Interfaces wie Bret sie vorgemacht hat… Einzig die offene Schnittstelle der Kölner Verkehrsbetriebe fehlt, um die nötigen Verbindungsdaten zu liefern.

Und auch wenn ich mir über die Antwort schon sicher war, wollte ich trotzdem hören, was die KVB wohl dazu sagt, schließlich zeigt sie sich mit Ihren Handytickets schon ziemlich modern, bietet ihre Fahrpläne in allen möglichen Formaten zum Download und fragen prominent in der Topnavigation nach Feedback.

Also fragte ich sie nach einer API um eigene Visualisierungen möglich zu machen. — Die Antwort kam auch schon nach wenigen Tagen vom „Bereich 1312, Verbesserungsmanagement" und ist einfach ein zu schönes Beispiel für die Offenheit, die Firmen bisher vom Web2.0 gelernt haben, als dass ich sie hier vorenthalten wollte:

Sehr geehrter Herr Jordans,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Es liegt nicht in unserem Intereese, dass eine eigene Visualisierung in welcher Form auch immer stattfindet.
Wenn jemand die Fahrplanauskunft auf seiner Seite anbieten möchte, stellen wir ein kleines HTML-Tag zur Implementierung zur Verfügung.
Sollten Sie daran Interesse haben, senden Sie uns bitte Ihre URL, damit wir die Inhalte ansehen und bewerten können.
Freundliche Grüße
Kölner Verkehrs-Betriebe AG
i.A. (…)

Danke, KVB, ihr habt es verstanden! :-).

[tags]datensicht, density, api, koeln, reisen, karte, interfacedesign, webaplikation[/tags]

Visualisierungen und die neue API von Google

Eben noch habe ich das neue DabbleDB-Video angeschaut und gedacht, wie toll es ist, dass DabbleDB so hilfreiche Visualisierungen wie die Kartenansicht und die Gruppierungen so einfach macht.

Für mich ist das einer zentralen Vorteile (USP) von DabbleDB. Schließlich geht es darum, möglichst schnell, möglichst aussagekräftige Informationen aus den Daten herauszuziehen. Das macht Office 2007 mit seinen Heatmaps sehr schön und ist auch die Motivation von Mihai Parparita gewesen, als er seine Google Mail-IMAP-„API" gebaut hat um seinen E-Mail-Verkehr zu analysieren (via). Eine Funktion die ich zuletzt bei dem Outlook-Plugin XOBNI gesehen habe (Invitations gibts bei mir).

Da hätte es mich eigentlich nicht wundern dürfen, dass Google dieses wichtige Thema gleich aufgreift und eine dicke API d'raus baut (via). Erst Recht nicht, da sie vor ein paar Tagen erst YouTube-Videos mit Statistik-Visualisierungen von Analytics (Karte mit HeatMap) und Google Finance (Chart-Komponente) ausgestattet hatten.

In der Dokumentation der Google Visualization API findet man eine lange Liste mit allen möglichen Darstellungsformen — die meisten davon kann man übrigens in Google Docs/Spreadsheet nutzen (Videodemo) und als Gadget auf seiner iGoogle-Seite hinzufügen.

Under den vielen gewöhnlichen Diagrammen (Balken, Kuchen, …) sind zwei, die besonders wichtig sind:

1. Die Motion Chart-Ansicht, die ich bisher nirgends gesehen habe — außer bei dem inzw. von Google gekauften Gapminder-Projekt.

Motion Chart

2. Die Interactive Time Series-Ansicht, die es im Fokus+Context-Prinzip bei Google Finance seit längerem erlaubt, große Datenmengen sehr kompfortabel zu durchstöbern.

Interactive Time Series

Ich bin sehr gespannt, was uns in diesem Bereich noch alles erwartet und an welchen Stellen wir zukünftig bessere Sicht auf unsere Daten bekommen werden. Hans Rosling (mehr bei mir) wird sich jedenfalls freuen, dass seine beiden TED-Talk-Wunsche jetzt in refüllung sind: Zum einen sind die UN-Daten kürzlich öffentlich zugänglich gemacht worden, zum anderen hat mit der Google API jetzt jeder die Möglichkeit, seine tollen Visualisuerungen zu nutzen.

[tags]visualisierung, google, api, density, diagramm, datensicht, statistik[/tags]

radiale Zeit

Eine schöne Visualisierung:

pixel breaker

 

[tags]zeit, datensicht, visualisierung, design, flash[/tags]

digg labs-Datenvisualisierungen

Wer sie — wie ich bisher :) — noch nicht kennt, sollte sich diese drei schönen Datenvisualisierungen aus den Digg Labs anschauen.

Auf ganz unterschiedliche Arten, werden die aktuell gediggten Stories dargestellt. Zusammen mit ein paar Metainformationen.

(Die Links auf den Bildern vergrößern das Thumbnail.)

digg labs swarm
http://labs.digg.com/swarm/
Digg Swarm draws a circle for stories as they're dugg. Diggers swarm around stories, and make them grow. Brightly colored stories have more diggs.

digg labs bigspy
http://labs.digg.com/bigspy/
Digg BigSpy places stories at the top of the screen as they are dugg. As new stories are dugg, older stories move down the list. Bigger stories have more diggs.

digg labs stack
http://labs.digg.com/stack/
Digg Stack shows diggs occurring in real time on up to 100 stories at once. Diggers fall from above and stack up on popular stories. Brightly colored stories have more diggs.

 

[tag]datensicht,density,flash,web2.0,bewertung,timeline[/tag]

Datenvisualisierung mit yFiles

yEdit GalleryyFiles is an (…) class library that provides algorithms and components enabling the analysis, visualization, and the automatic layout of graphs, diagrams, and networks.

Beispiele wie das Bild rechts erinnern mich an Riesen-Starttrees wie „The North American Internet Backbone" und derartige Visualisierungen großer Datenmengen, wie sie ja auch auf visualcomplexity zu Hauf gesammelt werden.

yWorks ist dabei eine Softwaresammlung die mir aufgefallen ist, da sie viele Funktionen und gute Visualisierungen unterstützt. Da wundert es mich, dass es nicht schon mehr solcher Startrees gibt.

yWorks hat mit yFiles Java- und .Net-Classes zur Analysierung von Daten. yED ist wohl eine Art Viewer. Und dann sind da noch yGuard, yDoc und der Ant Explorer.

yFiles

Ich hoffe sehr, dass solche Hilfsmittel noch weiter verbessert werden und damit zunehmend den Weg in andere Applikationen finden. Schließlich kann man mit ihnen große Datenmengen hervorragend darstellen…

[tag]datensicht,datenvisualisierung,startree,atomictree,software,java,.net,density[/tag]