flying sparks ein Weblog von Tobias Jordans zu den Themen software designstudium web2.0 webdesign informationsdesign oekologie werbung usability tj video interfacedesign marketing // alle Themen...

Alle Funken für das Thema api:

Ubiquity — ein Commandline-Mashup von Aza Rasking

Aza Raskin hat sein Projekt Enso (über das ich schrieb), bei Mozilla Labs weiterentwickelt und spricht damit nicht nur zentrale Probleme der Interaktion in (immer modaler) Software und auf Webseiten an, sondern zeigt auch eine mögliche Lösung — gepaart mit einem zeitgemäßen und guten Command-Line-Interface.

Wer es sich noch nicht angeschaut hat, sollte das nachholen … und auch den Artikel mit Hintergrundinformationen dazu lesen:

//Gedankensprung//

In dem Enso-Artikel spreche ich noch davon, dass Aza die Command-Line-Idee eines Such- und Kommando-Eingabeinterfaces, die sein Vater Jef schon vor Jahren formulierte, „zurückentwickelt" hat, um sie mit Enso unter realen Umständen für die Masse nutzbar zu machen. Jetzt wird aber klar, dass die Zurückentwicklung nur positiv zu verstehen ist (man braucht kein eigenes Betriebssytem und eigene Hardware dafür wie bei Jef). Darüber hinaus zeigt Aza uns nämlich, welches große Potential in all den kleinen Entwicklickungen steckt, die wir in den letzten Jahren unter dem Namen Web2.0 vorangetrieben haben, für die wir häufig aber noch keine richtigen Anwendungen haben (Stichwort Microformats).

Ubiquity ist ein richtiges Instant-Web2.0-Mashup-Tool. Es kann also das, was heute schon häufig für die nächste Webgeneration angekündigt wird.

Wenn es einmal „fertig" ist, werden wir in einer ganz neuen Geschwindigkeit und Qualität miteinander Daten Informationen austauschen und Kommunizieren.

[tags]web2.0, web3.0, commandline, aza raskin, jef raskin, raskin, leap, tastatur, api, microformats[/tags]

Ein 2.0-Interface für den ÖPNV und die 1.0-Denke der KVB…

Seit ich mehr und mehr mit Bus, Zug, S-, U- und Straßenbahn durch Köln fahre, wünsche ich mir immer häufiger ein Tool wie Bret Victors BART Widget (Case Study).

Einfach die Start- und Zieladresse auf der Karte anklicken und schon könnte mir die Applikation die Kombinationen möglicher Verkehrsmittel samt Fahrzeit und Umsteigeorte anzeigen.

Zwei Klicks, einmal gucken — wie viel einfacher kann es einem ein Computer machen, die richtigen Entscheidungen zu treffen?

The BART Widget
(Das BART Widget mit seiner Karten- und Reise-Ansicht. Leider kann man hier keine Adressen eingeben, sondern nur Haltestellen anklicken.)

Technisch gesehen ist so eine Applikation ja auch gar nicht so kompliziert. Google Maps liefert die Karten, Haltestellen-Geodaten kann man usergenerated sammeln lassen, Flash oder HTML+JS erlauben agile Interfaces wie Bret sie vorgemacht hat… Einzig die offene Schnittstelle der Kölner Verkehrsbetriebe fehlt, um die nötigen Verbindungsdaten zu liefern.

Und auch wenn ich mir über die Antwort schon sicher war, wollte ich trotzdem hören, was die KVB wohl dazu sagt, schließlich zeigt sie sich mit Ihren Handytickets schon ziemlich modern, bietet ihre Fahrpläne in allen möglichen Formaten zum Download und fragen prominent in der Topnavigation nach Feedback.

Also fragte ich sie nach einer API um eigene Visualisierungen möglich zu machen. — Die Antwort kam auch schon nach wenigen Tagen vom „Bereich 1312, Verbesserungsmanagement" und ist einfach ein zu schönes Beispiel für die Offenheit, die Firmen bisher vom Web2.0 gelernt haben, als dass ich sie hier vorenthalten wollte:

Sehr geehrter Herr Jordans,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Es liegt nicht in unserem Intereese, dass eine eigene Visualisierung in welcher Form auch immer stattfindet.
Wenn jemand die Fahrplanauskunft auf seiner Seite anbieten möchte, stellen wir ein kleines HTML-Tag zur Implementierung zur Verfügung.
Sollten Sie daran Interesse haben, senden Sie uns bitte Ihre URL, damit wir die Inhalte ansehen und bewerten können.
Freundliche Grüße
Kölner Verkehrs-Betriebe AG
i.A. (…)

Danke, KVB, ihr habt es verstanden! :-).

[tags]datensicht, density, api, koeln, reisen, karte, interfacedesign, webaplikation[/tags]

Visualisierungen und die neue API von Google

Eben noch habe ich das neue DabbleDB-Video angeschaut und gedacht, wie toll es ist, dass DabbleDB so hilfreiche Visualisierungen wie die Kartenansicht und die Gruppierungen so einfach macht.

Für mich ist das einer zentralen Vorteile (USP) von DabbleDB. Schließlich geht es darum, möglichst schnell, möglichst aussagekräftige Informationen aus den Daten herauszuziehen. Das macht Office 2007 mit seinen Heatmaps sehr schön und ist auch die Motivation von Mihai Parparita gewesen, als er seine Google Mail-IMAP-„API" gebaut hat um seinen E-Mail-Verkehr zu analysieren (via). Eine Funktion die ich zuletzt bei dem Outlook-Plugin XOBNI gesehen habe (Invitations gibts bei mir).

Da hätte es mich eigentlich nicht wundern dürfen, dass Google dieses wichtige Thema gleich aufgreift und eine dicke API d'raus baut (via). Erst Recht nicht, da sie vor ein paar Tagen erst YouTube-Videos mit Statistik-Visualisierungen von Analytics (Karte mit HeatMap) und Google Finance (Chart-Komponente) ausgestattet hatten.

In der Dokumentation der Google Visualization API findet man eine lange Liste mit allen möglichen Darstellungsformen — die meisten davon kann man übrigens in Google Docs/Spreadsheet nutzen (Videodemo) und als Gadget auf seiner iGoogle-Seite hinzufügen.

Under den vielen gewöhnlichen Diagrammen (Balken, Kuchen, …) sind zwei, die besonders wichtig sind:

1. Die Motion Chart-Ansicht, die ich bisher nirgends gesehen habe — außer bei dem inzw. von Google gekauften Gapminder-Projekt.

Motion Chart

2. Die Interactive Time Series-Ansicht, die es im Fokus+Context-Prinzip bei Google Finance seit längerem erlaubt, große Datenmengen sehr kompfortabel zu durchstöbern.

Interactive Time Series

Ich bin sehr gespannt, was uns in diesem Bereich noch alles erwartet und an welchen Stellen wir zukünftig bessere Sicht auf unsere Daten bekommen werden. Hans Rosling (mehr bei mir) wird sich jedenfalls freuen, dass seine beiden TED-Talk-Wunsche jetzt in refüllung sind: Zum einen sind die UN-Daten kürzlich öffentlich zugänglich gemacht worden, zum anderen hat mit der Google API jetzt jeder die Möglichkeit, seine tollen Visualisuerungen zu nutzen.

[tags]visualisierung, google, api, density, diagramm, datensicht, statistik[/tags]

Google OpenSocial bringt Widgets in soziale Netzwerke

Meine Kurzbeschreibung für OpenSocial, die neuste API aus dem Hause Google: „Google OpenSocial bringt Widgets in soziale Netzwerke".

Darin stecken für mich zwei Kernbotschaften:

  1. Darf man Open Social nicht verwechseln mit einer API, die es einfacher macht, soziale Netzwerke aufzubauen. Auch wenn ich das für unser Pfadfinderprojekt gerne gehabt hätte ;-)
  2. Ich verstehe die API nach allem, was ich bisher gesehen, gehört und gelesen habe, als eine Art fancy Widget-System.

Die Beispiele, die bisher gezeigt wurden (siehe Video unten), zeigen alle „nur" Integrationen von Featureanbietern in bestehende Plattformen. Dabei ist die eigentliche Leistung der API, den UniversalWidget-Ansatz auf ganz neue Art umzusetzen und außerdem den Widgets besseren Zugriff auf die Kernfunktionen der Plattform zu bieten.

Auf jeden Fall macht das alles einen sehr runden und guten Eindruck, ist auf dem Weg ein Standard zu werden und wird Facebook ganz schön unter Druck setzen.

Links:

JavaScript-API zur Datenvisualisierung: Timeline und Timeplot

Schon seit einer ganzen Weile, programmieren Leute aus dem MIT an einer Reihe an fancy Tools — alles voran Timeline, ein „DHTML-based AJAXy widget for visualizing time-based events. It is like Google Maps for time-based information." — und erschreckt habe ich festgestellt, dass ich noch nirgends darüber gebloggt habe :).

timline simile

Für mein Diplomprojekt hatte ich versucht, die Kalenderausgabe über einen 2. Kanal als Simile-Timeline darzustellen, bin aber leider an Zeichenkodierungsproblemen gescheitert…

Heute entdecke ich ein weiteres, sehr spanndendes JavaScript-Projekt der Simile-Familie: Timeplot „a DHTML-based AJAXy widget for plotting time series and overlay time-based events over them".

timeplot

Schade, dass man bisher so wenig Anwendungen dafür findet und Glückwunsch an die MITler, die mit dem GoogleMaps-API-artigen Ansatz so ein Randthema wie Zeit- und Datenvisualisierung so einfach gemacht haben.

Wäre es nicht beispielsweise einfach möglich, die Postings eines Weblogs auf der Timeline darzustellen? Das wäre noch cooler als entsprechende bisherige Plugins. Und parallel dazu den Traffik/Kommentare/… in einer Timeplot-Ansicht?
Ich muss meine rhetorische Frage zur Timeline direkt selbst beantworten: Klar ist es möglich und es wurde auch schon gemacht

Twitter: 20x mehr Traffic über die API

„Auf der API ist zwanzig mal mehr Traffic als auf unserer Website!"

sagt Twittergründer Biz Stone beim Elektrischen Reporter. Transkript. Video.

Wie kann man da noch die Bedeutung von APIs in Frage stellen :-).

Mehr zum Thema API: Warum Flickr sie nutzt und warum Delicious sie nutzt. Übrigens hat auch Delicious mehr RSS- als HTML-Traffic.

Das Facebook-Framework

Dass Facebook, das 34 Millionen Mitglieder starke Social Network aus den USA kürzlich eine wirklich entscheidende Veränderung vorgenommen hat, als es seine API veröffentlichte, haben wahrscheinlich die meisten mitbekommen.

Ich habe mich bisher gefragt: Werden denn wirklich Dienste diesen neuen Zugangsweg nutzen, um ihre Applikationen in Facebook einzubinden?

Beim ReadWriteWeb gibt es jetzt zwei Artikel die zeigen: Ja, genau das wird passieren!

  1. Firefox Launches Facebook App – a Social Network For Firefox Add-on Users
    Das ist ein Dienst, in dem FF-Nutzer ihren FB Freunden zeigen können, welche FF-Plugins sie nutzen. Ein Feature, das wirklich gut ist und bisher bei all den Plugin-Börsen fehlte…
  2. Dabble Do Launches – Social To-Do List for Facebook
    Dabble — bekannt von tollen WebApp DabbleDB — nutz Facebook jetzt noch konsequenter: Den Socialnetwork-Bereich lassen sie Facebook machen, den Applikationsteil übernehmen sie.

Wenn in dieser Geschwindigkeit weitere Dienste auf der Facebook-Plattform aufsetzen, könnte sie sich wirklich zum Quasistandard entwickeln…

Übrigens: Auch die anderen RWW-Artikel über Facebook sind interessant, solltet ihr tiefer einsteigen wollen.

[tags]facebook, socialnetwork, netzwerk, firefox, dabbledb, webapplikation, api, plattform, framework[/tags]