Und natürlich hat er auch ein paar Optimierungsvorschläge parat. „(…) here is the general theorie: To clarify add detail. Image that. To clarify add detail. And clutter and overload are not an attribut of information they are failiures of design. If the information is in chaos dont start throwing out information, fix the design. And that is exactly what the iphone-plattform has done."
Zwei tolle Zitate und Aussagen!
Ob sein Optimierungsvorschlag aus seinem Video (rechts) mit mehr Details wirklich so viel klarer ist…? Mir gefallen die Wetter-Visualisierungen aus dem Kommentar-Thread besser. Aber ich glaube, seine Nettobotschaft kommt trotzdem rüber.
Am Wochenende war ich auf dem WordCamp in Hamburg, das sich mit seiner sehr schönen Atmosphäre in meine wachsende Liste an durchweg tolle Barcamp-Erinnerungen einreiht. Herzlichen Dank an die Organisatoren, Teilnehmer und Sponsoren!
Und auch an Joachim Rumohr, der einen interessanten Vortrag über XING gehalten hat. Zu den meisten Tipps aus seiner Session findet man auch einen Artikel in seinem Weblog — hier meine persönliche Auswahl mit Kurzzusammenfassung als Fazit:
Welche Homepage haben Sie im XING-Profil eingetragen? Fazit: Das Feld Homepage bewusst nutzen und mit einer URL versehen die, die Schlüsselworte enthält und auf eine Seite verlinkt, die wirklich weiterhilft. Das kann auch eine spezielle XING-Landingpage sein auf der weitere Links erscheinen. http://www.rumohr.de/blog/2007/welche-homepage-haben-sie-im-xing-profil-eingetragen/
Nutzen Sie das Feld “Ich suche” im Sinne des Networking! Fazit: Ich suche-Feld mit Kurzsätzen ausfüllen, die etwas über einen verraten und damit Anlass zu einem Gespräch (Nachricht) bieten; in jedem Fall nicht einfach die Umkehrung des Ich biete-Feldes dort eintragen. http://www.rumohr.de/blog/2007/nutzen-sie-das-feld-ich-suche-im-sinne-des-networking/
Sehr gut auch Joachims Vorführung von PhraseExpress, einer Software zum automatisierten Schreiben von Satzbausteinen. Auch hierzu hat er sehr viel wissenswertes — zugeschnitten auf XING und Netzwerken — gesammelt: PhraseExpress-Tutorials und Beispieldateien
Wer noch schneller wissen möchte, worum es geht, dem empfehle ich Ryan Carsons Video — er ist ähnlich überzeugt von dieser Art zu arbeiten:
Henrik Arndt hat auf der IA Konferenz 2007 einen Vortrag „Der unvermeidbare Einfluss der Informationsarchitektur auf die User Experience jenseits der Usablity" gehalten, den man sich bei SlideShare anhören/angucken kann.
Seine Nettobotschaft ist schnell zusammengefasst: Es gibt keine reine Usability, alle anderen Faktoren müssen mit betrachtet werden bzw. beeinflussen gewollt und ungewollt ein Produkt.
Gut gefallen hat mir dabei die Herleitung am Beispiel des Industrial Designs, die er mit einigen guten Beispielen spickt.
Unten meine eigenen Stichworte als Schnell-Zusammenfassung.
Laut der Definitionen ist das ausschließliche Ziel der Informationsarchitektur die optimale Usability. (Folie 6)
Frage: Kann man überhaupt nur die Usability betrachten?
Antwort: Blick auf die Entwicklung des Industrial Design von ca. 190x bis 200x: Funktionalismus und seine Gegenbewegungen
Fazit: Einen reinen Funktionalismus kann es nicht geben Bewusst oder unbewusst werden im Namen des Funktionalismus gestalterische Entscheidungen getroffen, die nicht nur Einfluss auf die praktische Funktion eines Produkts haben, sondern auch auf andere Aspekte der Benutzung. (Folie 16)
Erweiterung des Funktionalismus unter anderem im „Offenbacher Ansatz": Betrachtung der praktischen, ästhetischen, anzeige- und Symbolfunktionen eines Produkts.
Beispiel: Handy (Folie 20ff)
Es folgt eine Herleitung und Begründung, dass es keine neutrale Ästhetik gibt.
Beispiel Jacob Nielsens Alertbox: Anfangs wollte er kein Geld für Designer ausgeben, heute ist das Design zur Marke geworden und damit fest. (Folie 41 ff)
Genauso wie Optik beeinflusst auch der Kontext und die Einordnung ein Produkt. Beispiel Sportartikel bei zwei Onlineshops (Folie 44 ff)
Dialog vs Kontakt — Beispiel Opel-Website: Nach Usability-Kriterien müsste Menüpunkt „Dialog" „Kontakt" heißen. Tests zeigen jedoch, dass Dialog genausogut funktioniert, jedoch sogar eine bessere Assoziation hervorruft. (Anmerkung: Inzwischen wurde es aus politischen Gründen doch umbenannt…) (Folie 48).
Fahrzeug-Konfigurator — Beispiel Opel-Website: Gute, durch Tests bestätigte Usability der Software führte trotzdem zu unzufriedenen Benutzern: „Das ist was für Anfänger". Fazit: Das letztdliche Erlebnis war trotz guter Usability nicht ideal. (Folie 52 ff)
Ende: Auch Erweiterter Funktionalismus/Offenbacher Ansatz sind nicht genug. Jacob Nielsen hat 1993 schon weitere Aspekte (Sozial, …) bestimmt, die eine Anwendung beeinflussen. Im Buch wird ein noch ausführlicheres Model der User Experience dargestellt.
Xobni (inbox Rückwärts) ist eine Software (noch closed Beta), die den E-Mailverkehr in Outlook analysiert und zum Beispiel Verbindungen zwischen Kontakten darstellt, eine schnelle Suche erlaubt, Informationen wie Telefonnummern aus den Signaturen/E-Mails zieht und statistisch aufbereitet, wie das E-Mail-Verhalten (Uhrzeit, …) mit einem Kontakt aussieht.
In gewisser Weise passt das zu dem LinkedIn-Beispiel, über das ich gestern schrieb: Auch hier geht es darum, die Macht der Daten freizusetzen, in dem man sie zugänglich macht und visualisiert.
Ich bin froh, dass diese Idee jetzt wieder aufgegriffen und weiterentwickelt wird. Wenn das Tool dann später auch auf online-Socialnetworks zugreift, um Informationen zu bekommen, wird das ein hervorragendes Hilfsmittel.
Auch wenn es inzwischen wahrscheinlich schon alle gesehen haben, sei zur Archivierung unter dem Schlagwort Multi-Touch noch einmal erwähnt, wie toll die Idee von Apple ist, das Trackpad mit Multi-Touch-Funktionen auszustatten.
Ich finde das aus unterschiedlichen Gründen spannend.
Zum einen zeigt es, mit wie einfachen Mitteln man auch bestehende Eingabegeräte verbessern kann. Zum anderen ist es eine super Übersetzung von den Multitouch-Displays, über die zur Zeit jeder spricht (und die jeder lernt), hin zu einer eigentlich unterentwickelteren Technik. Und nicht zuletzt sind diese Gesten einfach gut durchzuführen und funktionieren.
Ein schönes Beispiel für die Entwicklung einer Facebook-Anwendung zur Darstellung von und Wetten auf Bundesligaergebnisse beschreibt Robert Basic. Bei dem Testprojekt wollte Jojo ausprobieren, wie es ist, eine Facebook-Anwendung zu schreiben. Robert bemerkt richtig, dass die Idee (nur Ergebnisse anzeigen) noch zu langweilig ist und erst durch die Wetten einen interessanten Wiederbenutzungswert bekommt. Jetzt kann/könnte man auch sinnvolle Informationen in den MiniFeed/Radar der Benutzer kommuniziert — besonders wichtig, um seien App zu verbreiten.
Ein anderes Beispiel:
LinkedIns OpenSocial-Kalender
In einem OpenSocial-Announcement-Video hat LinkedIn eine Kalender-Applikation für Messen und Kongresse gezeigt. Kalender für LinkedIn klingt IMO erstmal langweilig. Wenn man dann aber farblich markiert, welche meiner Kontakte (ersten und zweiten Grades) bereits zum Kongress gehen oder welche Kontakte 2 Grades ich dort noch kennen lernen könnte, bekommt ein einfacher Kalender durch die Feature des SN plötzlich großen Nutzen.
Wann sind Socialnetwork-Widgets also erfolgreich?
Ego — zeigen, dass man etwas ist/macht/für etwas steht
Interaktion — irgend etwas aktiv machen können, am liebsten etwas nützliches oder lustiges
Information — News für sich selbst angezeigt bekommen
Socialnetwork visualisieren — den Nutzen des SocialGraphs herausarbeiten und Informationen visualisieren und aggregieren, die sonst aufwändig herauszufinden wären.
Die Punkte 1-3, die Robert und Jojo in ihren Posts schon ähnlich benennen, möchte ich um die Besonderheit von Socialnetworks ergänzen. Das LinkedIn-Beispiel oben zeigt mir, dass man auch ganz banale Anwendungen sehr nützlich machen kann, wenn man sie vor dem Hintergrund der Informationen überdenkt, die man aus dem Netzwerk/Social Graph des Users ziehen kann.
Crayon Physics ist das erste Spiel, das mir so richtig vor Augen geführt hat, wie cool TablePCs sind… — und mich damit darin bestätigt, Anfang des Jahres einen gekauft zu haben ;-).
Kurz erklärt: Der Ball muss den Stern fangen. Deine Aufgabe ist, den Weg mit selbstgemalten Formen entsprechend zu „ebnen".