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Alle Funken für das Thema google:

Gapminder: Weltweite Datenvisualisierung

„Data isn't as bad as you think" sagt Hans Rosling (Professor für internationale Gesundheit an dem schwedischen Karolinska Institute) in einem von zwei Videovorträgen über Gapminder, die man zur Zeit online findet. Und auch wenn Tim, Oliver und auch ich selbst schon vor einer Weile über dieses interessante Projekt geschrieben haben, versuche ich noch einmal die Quellen zusammenzufassen:

Was ist Gapminder?

Hans Rosling (Bild von TedTalks)

„Our vision: Making sense of the world by having fun with statistics!" schreibt Hans Rosling auf gapminder.org der zentralen Seite des Projekts. Es geht der Gruppe darum, die Schlucht (Gap) zwischen den rohen Statistiktabellen und ihrer eigentlichen Bedeutung zu überbrücken.

  1. In dem sie eine Schnittstelle anbieten um Daten zu nutzen — unabhängig von ihrem Datenformat und ihrer Struktur
  2. In dem sie Visualisierungs-Tools erstellen, die flexibel mit diesen Daten arbeiten und beliebige Fragestellungen visualisieren können.

Warum das wichtig ist?

Die statistischen Daten, die Gapminder aufbereitet und visualisiert sind alle schon vorhanden. Die UNO sammelt sie und auch Regierungen und andere (non profit) Organisationen haben Daten.

Bisher werden diese Daten jedoch nirgendwo gebündelt um übergreifend genutzt werden zu können. Für die meisten Daten (auch die der UNO = Kulturgut) muss man sogar bezahlen.

Für Daten-Interpretierende ist es also teuer an die Daten zu kommen, für die Medien schwierig sie (grafisch) aufzubereiten und dadurch für die Betrachter (uns) langweilig sie anzusehen.

Gapminder: Expensive, Difficult, Boring

Zwei Hilfs-Layer der Datenaufbereitung und Datenvisualisierung sollen — wie oben schon beschrieben — das teure, schwierige und langweilige ersetzt werden durch ein kostenloses (Interpretierer) AHA!- (Medien) und WOW!-Erlebnis (Betrachter).

Gapminder: Das Ziel Data und Graphics

Am einfachsten versteht man all das, wenn Rosling es selbst erklärt:

Videos über Gapminder

 

Gapminder-Ressourcen

Neben den Videos solltet ihr diese Dinge anschauen:

Der Bericht „Menschliche Entwicklung 2005" (Fullscreen-Flash)
Eine sehr schön aufbereitete Darstellung der weltweiten Themen Einkommen, Armut, Gesundheit, ihrer Unterschiede, Trends und Kluften und der Sterblichkeit.

Das Gapminder-Tool (Fullscreen-Flash)
Das zentrale Tool mit dem man hervorragend Daten aller möglicher Art kombiniert visualisieren kann: Zwei frei wähl bare Achsen, alle Länder, ihre kontinentale Zugehörigkeit (Farbe der Kreise) und Bevölkerungsgröße (Größe der Kreise) sowie all dies animiert über 30 Jahre. — Einzigartig!

Das Ziel von Gapminder als Powerpoint-Präsentation (html)
Aus dieser Präsentation sind die Screenshots oben.

Visualisierung der Unterschiede im Bildungssystem (Fullscreen-Flash)
Die „EDUCATION PYRAMIDS 2004" zeigen Unterschiede im Schulsystem verschiedener Länder anhand von Alterspyramiden.

Visualisation of education data at different levels in a number of countries.

Übrigens: Welche grafische Qualität das Gapminder-Projekt erreicht wird deutlich, vergleicht man die Datenvisualisierungen mit Grafiken, wie wir sie aus Zeitungen gewohnt sind. Zwar sind das schon spezialisierte Firmen, trotzdem geht die Aussage zu häufig im visuellen Rauschen unter…

Soweit ich Hans Rosling verstanden habe, kooperiert er mit Google um eine bessere Durchsuchbarkeit der Daten zu gewährleisten. Vielleicht wird dann einmal sein ultimatives Ziel, einen „Daten"-Reiter in der Google-Suche zu haben, wahr :-).

[tag]video,datensicht,density,visualisierung,statistik,datenbank,google,fh,praesentation[/tag]

Adresse in Geo-Koordinaten umwandeln

Endlich, darauf habe ich eine Weile gewartet: Geocoding in der erweiterten Google-Maps-API

Geocoding is the process of converting addresses (like „1600 Amphitheatre Parkway, Mountain View, CA") into geographic coodinates (like latitude 37.423021 and longitude -122.083739), which you can use to place markers or position the map based on street addresses in your database or addresses supplied by users. The Google Maps API includes a geocoder that can be accessed via HTTP request or directly from within the JavaScript.

[via google-karten]

[tag]google, karte, maps, geo, neuigkeit[/tag]

Google Maps Mania und Wikimapia

Neu in meiner RSS-Liste: Google Maps Mania

An unofficial Google Maps blog tracking the websites, mashups and tools being influenced by Google Maps.

Eine wirklich gute Seite um ständig die neusten interessanten Googlemaps-Spielereien mitzubekommen.

Scrollt mal über die Startseite — alles interessanter Kram. Besonders aufgefallen ist mir Wikimapia. Wenn auch die Sprachauswahl zur Zeit noch ziemlich im Weg steht ist es doch eine tolle Umsetzung des Wikiprinzips auf Karten…

[tag]google, location-based, map, karte, geo, weblog, rss, tipp[/tag]

Grafische Analyse: Google-Trends

Google hat ein neues Labs-Spielzeug herausgebracht das Suchergebnisse/Trends grafisch auswertet.

Sehr hübsch…

google-trends-maps

Vergleich von Google-Maps (blau), MS Maps (rot), Yahoo Maps (gelb) und GoYellow (grün)
Siehe auch mein Vergleich zw. Google und GoYellow

google-trends-web20-ajax

Vergleich von Ajax (rot) und Web2.0 (blau)

Nadine Schmidt-Mänz hat einige der Suchergebnisse von Google Trends kategoriesiert in geplanter/bekannter Event, Schlagzeilen, Sesonale Ereignisse, Evergreens, aufsteigende und absteigende Begeisterung.

Fotos mit Geodaten

Flickr2Map ist ein kleines, gutes Tool, das die Geodaten von Flickr-Bilder (Tag oder EXIF) automatisch auslesen kann und passende Map-Links dazu anbietet.

Das Beispiel-Bild in Flickr kann man mit einem Klick in Google Maps positioniert sehen. Man erkennt sogar die Häuser vom Foto wieder…

[thx@andi]

Das ist im Prinzip eine tolle Sache … vorausgesetzt man hat die passenden Geodaten.

Etwas googlen hat eine Firma aus Trier hervorgebracht, die eine spezielle Kamera anbietet, die per Bluetooth die Daten von einem externen GPS-Empfänger bekommt und im Bild speichert. Es gibt auch eine passende Software dazu (Demo-Video) die Fotos dann auf der Karte anzeigt.

Leider ist dieses Set mit über 1.000 € eindeutig zu teuer für den Massenmarkt.

Gibt es wirklich noch keine kostengünstigeren Lösungen hierfür? Gibt es vielleicht PDAs oder Handys, die Fotos mit Geoinfo speichern können?

Geodaten stehen in jedem Fall auf der Feature-Wunschliste meiner nächsten Kamera… :)

[tags]location-based, flickr, google, karte, fotografie[/tags]

Deutsche Luftbilder / Vergleich

GoYellow-Map, jetzt ist es vorbei. Google hat nicht nur das dt. Kartenmaterial aktualisiert sondern auch einen lokalen Suchservice gestartet: maps.google.de wird voraussichtlich meine neue Anlaufstelle für Luftbilder, Firmensuche und Routenplanung sein…

Damit ist für mich der große Vorteil von GoYellow, die als einzige Firma unkompliziert hochwertiges Luftbildmaterial angeboten haben, aufgebraucht… Jetzt ist es für mich nicht mehr sinnvoll, auf die GoYellow-API zu warten oder diesen Dienst überhaupt irgendwo einzubinden. Da greife ich lieber auf die bestehenden Lösungen für Google zurück. Schließlich gibt es hierfür schon viel Quellcode, der die Integration erleichtert und außerdem sind die Branchensuche und der Routendienst besser.

Unterschiede in Bild, Service und Interface:

Mich interessierte, wie sich die Dienste von Google und GoYellow im Detail unterscheiden. Hier ein paar Screenshots:

map google ac overview map goyellow ac overview blanc

GoYellow und maps.google.de verwenden offensichtlich identisches Luftbildmaterial. Einziger Unterschied ist, dass GoYellow das Material stärker digital nachbearbeitet hat. Im Vergleich finde ich googles Version zu trist und GoYellows zu stark gesättigt aber irgendwie beide ok.

Bei den überlagerten Straßenkarten gibt es ein paar Unterschiede. Entweder aufgrund unterschiedlichen Quellmaterials oder die Algorithmen sind anders…

Im Interface ziehe ich die Google-Lösung an den meisten Stellen vor. Mehr Platz, weniger Werbung, eine sehr hilfreiche Mini-Navigation unten rechts…

Was ich bei Go-Yellow trotzdem besser finde: Die Zoom-Stufen sind viel besser visualisiert (siehe Abstand der Linien), man kann POIs melden und hat die Möglichkeit, alle POIs eines Themas gleichzeitig anzuzeigen…

map google ac detail map goyellow ac detail

Der Aachener Dom bei beiden in der maximalen Zoomstufe.

map google ac overview pizza map goyellow ac overview dots map goyellow ac overview restaurant

Auf der Suche nach Geschäften werden die unterschiedlichen Nutzungsansätze sichtbar.

Suche nach „Pizza" wie im Screenshot kann man nur bei Google. Auch die Darstellung „Nur Restaurants" bei GoYellow (3. Bild) kommt da nicht mit.

Andererseits kann ich bei Google nicht so einfach sagen „Zeige mir alle Restaurants, egal welchen Typs"…

map google ac overview pizza treffer map goyellow ac overview restaurant treffer

Bei der reinen Straßenkarte ziehe ich die Google-Lösung GoYellow vor.

Bei den Detail-Bubbles sehe ich ein Unentschieden.

Fazit

Seit GoYellow eingestiegen ist mit seinem Kartendienst habe ich viel Mundpropaganda für die Seite betrieben und immer darauf gehofft, dass die Betreiber es schaffen, sich schnell genug unverzichtbar zu machen, so dass sie gegen Google, Yahoo und MS bestehen können.

Das hätte meiner Meinung nach nur geklappt, wenn sehr bald eine nützliche API vorgelegen hätte, die jetzt schon überall hätte integriert sein müssen.

So, wie es jetzt aussieht, sehe ich kaum noch einen Wettbewerbsvorteil auf Seiten von GoYellow. Schade. Aber warum sollte man nicht wechseln?

PS: Zwei interessante Dinge habe ich in diesem Zusammenhang gefunden:

[tags]google, goyellow, karte, luftbild, marketing, interfacedesign, vergleich, webapplication, webservice[/tags]

Google Calender / Webapps vs. Desktop

1,7 Millionen Blogeinträge in der Google Blog Search zum Suchwort „google calender" der jüngst in die lange (und mit neu gestalteten Icon versehene) Liste der Google-Produkte eingereiht wurde.

Mein erster Eindruck ist sehr gut. Die Non-Design-Aussagen kann ich nicht bestätigen. Es ist nicht emotional und nicht fancy aber der nüchterne, gut bedienbare Google-Stil genügt mir völlig…

Hervorragend finde ich die Editiermöglichkeiten. „Morgen, 14 h Treffen mit Matthias" in das „Quick Add"-Inputfeld eingeben und der Termin ist angelegt. Schneller, dynamischer und Menschen-gerechter (Gehirn-gerechter) als Outlook und die anderen großen Desktop-Kalender-Tools.

Das wird ein großes Problem werden für die Entwickler klassischer Desktopapplikationen. Die schnellen Releasezyklen, die hohe Flexibilität und gute Interaktivität dieser neuen Produkte lassen mich nachdenken, ob man nicht ganz umsteigen soll…
Aber vorerst warte ich noch und lasse Google weiter an seinem eigenen Office-Paket schnüren…

Update 06-04-14: „Calendar APIs Will Be The New Hotness" schreibt Dare Obasanjo über das große Potential, das der Google-Kalender durch seine API birgt.
Der Satz „Carl also said that an API was in the works, which would enable developers to create new products on top of Google Calendar." passt gut zum Artikel über MySpace-Tool-Geschäftsmodelle

Update 06-04-24: Die ersten Calendar-Plugins (hier für Rails) lassen natürlich nicht lange auf sich warten…

Update 06-05-05: Eine Sammlung von Tipps und Tricks zum Google Calendar bei StopDesign.