flying sparks ein Weblog von Tobias Jordans zu den Themen software designstudium web2.0 webdesign informationsdesign oekologie werbung usability tj video interfacedesign marketing // alle Themen...

Alle Funken für das Thema raskin:

„bitte OK klicken"

Der Ansatz ist unglaublich: Wir haben zu viele Dialogboxen die nur ein OK-Button haben. Einzige Lösung: Diese ersatzlos abschalten.

Interfacedesign ist eben doch nicht rational. Auch Menschen wie Jensen Harris, die viele gute Gedanken beschreiben, schaffen es, sich schlechte UI-Elemente schön zu reden.

Aktuelles Beispiel aus dem schon viel beschriebenen Office12: „The Spelling Check is Complete

Ich habe leider gerade nicht die Zeit die Themen Modalität und „Informationswert von 0" wie Raskin und andere es beschreiben, auszubreiten.

Ich kann nur hoffen, dass Harris sich von den vielen Kommentaren überzeugen lässt und über nicht-modale und nicht-störende Alternativen nachdenkt… Wo das Office12-Team doch sonst so kreative ist und weiter denkt als ‚an', ‚aus' und ‚ballon-tipp'…

[tag]office12, modal, raskin, interfacedesign, ui, harris, microsoft, dialog, feature, software[/tag]

Date-/Time-Picker

Wie sähe ein optimales Datums- oder Zeit-Eingabefeld aus?

Update 06-05-31: Eine Lösung könnte eine Datums-Autocomplete-Funktion sein…

Ich glaube Jacob Nielsen ist es, der schreibt, dass es das Formular ist, das die Validierung der Daten vornehmen muss, nicht der Benutzer.

Das erfordert natürlich mehr Arbeit auf der Serverseite, hebt aber das Benutzerempfinden erheblich. Gerade aufgrund dieser Mehrarbeit kann ich gut nachvollziehen, dass viele Websites auf Lösungen zurückgreifen, die für den Benutzer unbeqeuemer, für den Entwickler aber bequemer sind.
Anders ist das jedoch bei Formular-Generatoren wie sie Ruby On Rails beispielsweise mitbringt … oder aber die beiden Websites in diesem Post. Hier würde es sich lohnen einmal genau zu überlegen, wie man die Formulareingabe so einfach wie möglich machen kann.

Dabei läuft es in erster Linie auf zwei Dinge hinaus:

1. den Wechsel zwischen Tastatur und Maus minimieren — Raskin (The Human Interface) beschreibt in seinem Kapitel „Quantitative Analyse von Interfaces" anschaulich einen Ansatz, bei dem alle Mehrfeld-Lösungen durchfallen würden. Der Wechsel der Hand von der Tastatur zur Maus kostet in dieser GOMS(-ähnlichen) Analyse die meiste Zeit (und kognitive Arbeit) und ist zudem meist unnötig.

2. Gewohnheiten des Benutzers übernehmen — Lästig und zeitraubend bei der Eingabe ist, sich auf die Art und Weise einzustellen, wie der Entwickler meine Daten gerne geliefert hätte. Ich passe mich an die Software an — spätestens hier wird deutlich, dass das besser gehen muss.

Die Lösung? Sorry, die muss ich auf später verschieben, dafür ist heute keine Zeit.
Aber bei all den Artikel, die es über Formulardesign mit CSS und XHTML gibt, wundert es mich, dass ich noch nichts über wirklich durchdachte Lösungen gelesen habe und wollte zumindest meinen Unmut schon einmal ausdrücken :-).
Zum Abschluss drei Beispiele, deren Lösung ich nicht gut finde:

To be continued…

What's on your (virtual) coffee table?

„What's on your (virtual) coffee table?" fragt Kathy Sierra vom Creating Passionate Users-Weblog. Frei übersetzt: sehe, was ich lese und verstehe, wer ich bin…

Ein interessanter Ansatz sich selbst zu beschreiben. Zumindest in einer Momentaufnahme der aktuellen Schwerpunkte. Darum mache ich auch mal mit…

Aber vorher noch ein Zitat aus Kathys Weblog, das das Potential dieser Methode beschreibt:

I heard a story (can't remember where) about a new manager who was taking over a role where he knew the team was unhappy about the situation. Rather than do the usual „let me introduce myself" speech, this manager walked into the conference room with a pile of books he was reading, or that had been favorites, and laid them on the table and said something like, „Here, take a look at these and you'll know more about me than I could ever explain. Borrow anything you like."

Mein Coffe Table
Foto etwas größer…

Ich bin keiner der Menschen, die jedes Buch direkt kaufen. Fast alle diese Bücher, hatte oder habe ich aktuell per Fernleihe oder direkt aus der Bücherei. Eine Art 30-Tage-Trial-Periode…
Der Vorteil: Am Ende habe ich wirklich nur das hier liegen, was auch wirklich wichtig ist.
Bei anderen Büchern, notiere ich mir höchstens ein paar Kernaussagen oder fotografiere wichtige Zitate ab um sie in meiner digitalen Bibliothek zu archivieren.

Das Momentum und der Markenführer haben sich als solche Bücher erwiesen, bei denen die Zusammenfassung länger wäre als das Buch selbst. Das sind dann Kauf-Kandidaten.

Don't make me think habe ich aktuell für mein Diplom wie auf den Tisch gelegt.

Die Kribbeln-im-Kopf-Karten sind ein Geschenk — vielen Dank, sie sind sehr gut :-).

Donald Norman und Jef Raskin gehören eigentlich auch in meinen Besitz, leider kann man sie zur Zeit nicht mehr kaufen, daher hier entliehene Versionen. Zwei sehr gute Bücher, wie man auch an der Häufigkeit, mit der ich sie in diesem Blog erwähne, merken kann…

Paper Prototyping ist eine Neuentdeckung und hat die Test-Phase zu 98% bestanden. Eine sehr gute Technik die wir schon erfolgreich im Continuity-Seminar anwenden konnten…

Die Broschüre „Global Marshall Plan" liegt nur diese Woche dort, sollte aber auch erwähnt werden. Wer nicht weiß, worum es geht, sollte sich 5 Minuten Zeit nehmen! Das Piktogramm-Buch hat mir Konstantin ausgeliehen. Eine gute Zusammenfassung.

Zwei Bücher fehlen in der Liste: „Ruby on Rails" und „Ruby". Beide liegen bei meinem Programmier-Freund Matthias :-).

Jetzt müsste ich eigentlich mit meinem virtuellen Tisch weitermachen. Aber viele der To-Read-Links auf meinem Desktop sind nicht weiter erwähnenswert (oder wurden schon gebloggt :)). Es sind einige Marketing-Artikel darunter, etwas Web-Literatur und das gute Buch Community-Building von Amy Jo Kim, das auch auf meiner Diplom-Lese-Liste steht…

Und wo ist die Belletristik? Ein Hohlbein-Buch liegt einsam und ungelesen in der Ecke… und wird dieses Schicksal wohl auch noch länger ertragen müssen. Wenn meine Lese-Lust mal in dieses Genre wandert, dann eher als Hörbuch…

Soviel zu meinem Bücher-Tisch.
Wer ist der nächste?… :-)

publicons.de — Ein anderer Ansatz, sich selbst zu branden und zu präsentieren: Zeige, welche Hardware, Software, Spiele du hast, welche Internetseiten, TV-Sender und Parteien du magst und und ich sage dir, wer du bist…
Naja…

Expert Mode bleibt böse

Jef Raskin hat Recht behalten: Modalität ist eines der größten Probleme des Interfacedesign.
Das haben Jensen Harris und die Leute der Office12-Crew erneut herausgefunden, als sie versuchten, einen „Expert Mode" im Word-Optionen-Dialog einzuführen.

If you never, ever, ever needed anything except for the things we designated as „preferences", the design worked great. You never saw Expert Mode, and you'd have a very clean and easy-to-use Options experience.
(…)
We couldn't get the classification of Expert Mode right; more people than we thought needed one or two Expert Mode settings and nearly all of them required assistance to get Expert Mode turned on. Once Expert Mode was activated, even if they only needed to change something once, the experience degraded to be not much better than Office 2003.

Jetzt hat man sich für eine sauberere Lösung entschieden: Informationen sinnvoll gruppieren und in eine verständliche Struktur gießen.
Und wenn sich jetzt Normalbenutzer zurechtfinden, werden es die Experten erst recht.
Zum Glück wurde diese unnötige Modalität, die all zu stark an die „intelligenten Menus" erinnerte, in der Betaversion erkannt und beseitigt.

Der ganze Artikel: „Jensen Harris: The Expert Mode Misadventure"

Ich bin gespannt auf die ersten Screenshots.

Archy, das alternative Interface

Das Buch von Jeff Raskin (Das intelligente Interface) kann ich nur jedem Interfaceaffinen ans Herz legen. Raskin bricht darin teilweise radikal mit bestehenden Vorgehensweisen, stellt alles in Frage und schafft neue, viel bessere Systeme.

Auf seiner Homepage kann man jetzt ein paar seiner Ideen lebendig nachvollziehen. The Raskin Center > Demos & Screenshots.
Wert, angeguckt zu werden. Auch wenn mich das Buch mehr begeistert hat als jetzt diese Demos.