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Alle Funken für das Thema tastatur:

Ubiquity — ein Commandline-Mashup von Aza Rasking

Aza Raskin hat sein Projekt Enso (über das ich schrieb), bei Mozilla Labs weiterentwickelt und spricht damit nicht nur zentrale Probleme der Interaktion in (immer modaler) Software und auf Webseiten an, sondern zeigt auch eine mögliche Lösung — gepaart mit einem zeitgemäßen und guten Command-Line-Interface.

Wer es sich noch nicht angeschaut hat, sollte das nachholen … und auch den Artikel mit Hintergrundinformationen dazu lesen:

//Gedankensprung//

In dem Enso-Artikel spreche ich noch davon, dass Aza die Command-Line-Idee eines Such- und Kommando-Eingabeinterfaces, die sein Vater Jef schon vor Jahren formulierte, „zurückentwickelt" hat, um sie mit Enso unter realen Umständen für die Masse nutzbar zu machen. Jetzt wird aber klar, dass die Zurückentwicklung nur positiv zu verstehen ist (man braucht kein eigenes Betriebssytem und eigene Hardware dafür wie bei Jef). Darüber hinaus zeigt Aza uns nämlich, welches große Potential in all den kleinen Entwicklickungen steckt, die wir in den letzten Jahren unter dem Namen Web2.0 vorangetrieben haben, für die wir häufig aber noch keine richtigen Anwendungen haben (Stichwort Microformats).

Ubiquity ist ein richtiges Instant-Web2.0-Mashup-Tool. Es kann also das, was heute schon häufig für die nächste Webgeneration angekündigt wird.

Wenn es einmal „fertig" ist, werden wir in einer ganz neuen Geschwindigkeit und Qualität miteinander Daten Informationen austauschen und Kommunizieren.

[tags]web2.0, web3.0, commandline, aza raskin, jef raskin, raskin, leap, tastatur, api, microformats[/tags]

Tastaturdesign #2 und capsoff.org

Mein Artikel Tastaturdesign bekam im Laufe der Zeit vier Updates erhalten und zwei interessante Kommentare.

Zusammengefasst handelt Artikel #1 von den beiden Tastaturbelegungsansätzen Qwerty/Quertz (aktuell) und Dvorak (besser), berichtet von Menschen die wirklich umgelernt haben, linkt auf die Entstehungsgeschichte beider Ansätze und in den Kommentaren zu speziellen deutschsprachigen Optimierungsansätzen.

Matthias Schroeder (von Schroeder+Wendt) beschreibt in seinem „Interface Design und Usability Blog" jetzt zwei weitere interessante Lösungen, die ich unten zitiere.

Unten findet ihr außerdem einen Hinweis auf die capsOFF-Kampagne gegen die Capslock-Taste!

weitere alternative Ansätze

TypeMatrix 2030 ist an einigen Stellen radikal, an anderen gewöhnlich. Das Promo-Video (YouTube) zeigt recht gut, was verändert wurde:

Schön ist, dass es sowohl ein Qwerty- als auch ein Dvorak-Layout gibt. Dem Rückgaberecht bei Unzufriedenheit vertraue ich dabei jedoch nicht ganz. Auch wenn die Firma schon länger im Bereich der Tastaturoptimierung arbeitet, wie dieser Vergleich von TypeMatric 2020 vs. 2030 zeigt.

Was das Verkaufsversprechen für die 110 $ teure TypeMatrix angeht, Benutzer würden ihre Tipp-Schmerzen loswerden, stimme ich Matthias nur zum Teil zu: Das Problem haben nicht viele, ein paar jedoch schon. Jensen Harris und Geoffrey Grosenbach zum Beispiel wie im Artikel #1 erwähnt. Mich interessiert auch eher der Geschwindigkeits- und Entspannungsvorteil dieser Layouts. Dabei spielt aber meiner Meinung nach die grade oder versetzte Anordnung der Tasten keine Rolle.

Nett ist auch die Idee der combimouse die Matthias zeigt.

combimouse.com

Auch hier gibt es Video — leider ist es viel zu kurz und zeigt nur wenige Bewegungen, die es mir nicht ermöglichen, die Bedienungsqualität zu beurteilen…

CAPSoff-Kampagne

Zufällig war das gestern noch Thema auf einer Party: Als ich sagte, dass die Capslock-Taste verboten gehöre, weil sie total Sinnlos sei, fand ich mich prompt in der Defensive wieder und musste mich rechtfertigen, wie ich es wagen könne, etwas weg nehmen zu wollen, das eventuell jemand auf der Welt nutzen könnte.

Quatsch! Die Taste ist auf 99,9% der Tastaturen nutzlos und in noch mehr Fällen richtet sie mehr Schaden an, als sie gutes Tut — und sei es nur der Zeit-Verlust durch nötige Korrekturen.

Jacob Nielsen würde jetzt wahrscheinlich (wie damals bei Antialiasing von Text) ausrechnen, wie viele Millionen eine Volkswirtschaft im Jahr durch die böse Capslockstaste verliert…

Pieter Hintjens geht einen anderen Weg, wie ich heute über diesen Spiegel-Artikel (Danke Manuel) erfahre. Er startet die CAPSoff-Kampagne und möchte 1 Million Dollar sammeln, um sie dem zu geben, der eine bessere Tastatur gestaltet.

In seinem Blog zur Aktion ließt man über die unterschiedlichen, meist emotionalen Reaktionen auf sein Vorhaben sowie davon, dass in diesem Zuge auch die nahezu funktionslosen Print, NumLock und ein paar andere Tasten verschwinden sollen.

Ich habe dieses Problem übrigens für mich persönlich schon vor 2 Jahren behoben, als ich nach einiger Recherche den tollen Artikel von T. Haller fand: Disable Caps Lock (mittels eines Registry-Eintrags)

PS: Ich wünschte, Hintjens würde in diesem Zuge gleichzeitig dafür sorgen, dass eine neue Standard-Tasten eingeführt wird: Arbeitstitel „Second-F-Function"-Taste. Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich an einer der Microsoft- oder Logitech-Tastaturen sitze. Zwar wurden dort tolle neue Funktionsbelegungen für die F-Tasten ersonnen, diese jedoch mit einer typisch-modalen „F-An/Aus"-Taste versehen. Warum ließt dort eigentlich niemand Jef Raskin?

[tag]tastatur, ergonomie, kampagne, hardware, produkt, usability, raskin[/tag]

Tastaturdesign

Tastaturdesign Abcd vs Qwerty vs Dvorak – Wie man es nicht besser macht und wie man es schon besser gemacht hat.
Umlernen?… Würde ich, wenn denn da nicht das Problem der inkompatibilität zu anderen Systemen wäre. :)
[via Tim Bruysten]

Update via Andi 05-07-14: Eine super Erfindung: Tasten die aus LCDs bestehen.

Update 05-10-31: Es gibt tatsächlich Menschen, die umgelernt haben. Jensen Harris berichtet in seinem Office-Blog, dass er schon seit Jahren das Dvorak-Tastenschema verwendet. Und damit scheint er nicht allein zu sein. Er verlinkt auf eine Tastatur die ein Umschalten des Layouts per Button ermöglicht und auf einen Shop in dem man Aufkleber für seine eigene Tastatur kaufen kann.
Sehr interessant. Jetzt wüsste ich nur, ob Dvorak auch für die deutsche Sprache optimaler zu verwenden ist…

Update 05-11-13: Those keys made their first appearance on a rickety, clumsy device marketed as the „Type-Writer" in 1872.Entstehungsgeschichte und Optimierungsansätze

Update 06-02-14: Heute lese ich im Weblog nuby on rails, dass auch Geoffrey Grosenbach auf Dvorak umgestiegen ist. Er beschreibt, wie er das Umlernen erlebt hat und dass er jetzt glücklicher Dvorak-Benutzer ist.