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Alle Funken für das Thema ergonomie:

Tastaturdesign #2 und capsoff.org

Mein Artikel Tastaturdesign bekam im Laufe der Zeit vier Updates erhalten und zwei interessante Kommentare.

Zusammengefasst handelt Artikel #1 von den beiden Tastaturbelegungsansätzen Qwerty/Quertz (aktuell) und Dvorak (besser), berichtet von Menschen die wirklich umgelernt haben, linkt auf die Entstehungsgeschichte beider Ansätze und in den Kommentaren zu speziellen deutschsprachigen Optimierungsansätzen.

Matthias Schroeder (von Schroeder+Wendt) beschreibt in seinem „Interface Design und Usability Blog" jetzt zwei weitere interessante Lösungen, die ich unten zitiere.

Unten findet ihr außerdem einen Hinweis auf die capsOFF-Kampagne gegen die Capslock-Taste!

weitere alternative Ansätze

TypeMatrix 2030 ist an einigen Stellen radikal, an anderen gewöhnlich. Das Promo-Video (YouTube) zeigt recht gut, was verändert wurde:

Schön ist, dass es sowohl ein Qwerty- als auch ein Dvorak-Layout gibt. Dem Rückgaberecht bei Unzufriedenheit vertraue ich dabei jedoch nicht ganz. Auch wenn die Firma schon länger im Bereich der Tastaturoptimierung arbeitet, wie dieser Vergleich von TypeMatric 2020 vs. 2030 zeigt.

Was das Verkaufsversprechen für die 110 $ teure TypeMatrix angeht, Benutzer würden ihre Tipp-Schmerzen loswerden, stimme ich Matthias nur zum Teil zu: Das Problem haben nicht viele, ein paar jedoch schon. Jensen Harris und Geoffrey Grosenbach zum Beispiel wie im Artikel #1 erwähnt. Mich interessiert auch eher der Geschwindigkeits- und Entspannungsvorteil dieser Layouts. Dabei spielt aber meiner Meinung nach die grade oder versetzte Anordnung der Tasten keine Rolle.

Nett ist auch die Idee der combimouse die Matthias zeigt.

combimouse.com

Auch hier gibt es Video — leider ist es viel zu kurz und zeigt nur wenige Bewegungen, die es mir nicht ermöglichen, die Bedienungsqualität zu beurteilen…

CAPSoff-Kampagne

Zufällig war das gestern noch Thema auf einer Party: Als ich sagte, dass die Capslock-Taste verboten gehöre, weil sie total Sinnlos sei, fand ich mich prompt in der Defensive wieder und musste mich rechtfertigen, wie ich es wagen könne, etwas weg nehmen zu wollen, das eventuell jemand auf der Welt nutzen könnte.

Quatsch! Die Taste ist auf 99,9% der Tastaturen nutzlos und in noch mehr Fällen richtet sie mehr Schaden an, als sie gutes Tut — und sei es nur der Zeit-Verlust durch nötige Korrekturen.

Jacob Nielsen würde jetzt wahrscheinlich (wie damals bei Antialiasing von Text) ausrechnen, wie viele Millionen eine Volkswirtschaft im Jahr durch die böse Capslockstaste verliert…

Pieter Hintjens geht einen anderen Weg, wie ich heute über diesen Spiegel-Artikel (Danke Manuel) erfahre. Er startet die CAPSoff-Kampagne und möchte 1 Million Dollar sammeln, um sie dem zu geben, der eine bessere Tastatur gestaltet.

In seinem Blog zur Aktion ließt man über die unterschiedlichen, meist emotionalen Reaktionen auf sein Vorhaben sowie davon, dass in diesem Zuge auch die nahezu funktionslosen Print, NumLock und ein paar andere Tasten verschwinden sollen.

Ich habe dieses Problem übrigens für mich persönlich schon vor 2 Jahren behoben, als ich nach einiger Recherche den tollen Artikel von T. Haller fand: Disable Caps Lock (mittels eines Registry-Eintrags)

PS: Ich wünschte, Hintjens würde in diesem Zuge gleichzeitig dafür sorgen, dass eine neue Standard-Tasten eingeführt wird: Arbeitstitel „Second-F-Function"-Taste. Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich an einer der Microsoft- oder Logitech-Tastaturen sitze. Zwar wurden dort tolle neue Funktionsbelegungen für die F-Tasten ersonnen, diese jedoch mit einer typisch-modalen „F-An/Aus"-Taste versehen. Warum ließt dort eigentlich niemand Jef Raskin?

[tag]tastatur, ergonomie, kampagne, hardware, produkt, usability, raskin[/tag]

Google Calender / Webapps vs. Desktop

1,7 Millionen Blogeinträge in der Google Blog Search zum Suchwort „google calender" der jüngst in die lange (und mit neu gestalteten Icon versehene) Liste der Google-Produkte eingereiht wurde.

Mein erster Eindruck ist sehr gut. Die Non-Design-Aussagen kann ich nicht bestätigen. Es ist nicht emotional und nicht fancy aber der nüchterne, gut bedienbare Google-Stil genügt mir völlig…

Hervorragend finde ich die Editiermöglichkeiten. „Morgen, 14 h Treffen mit Matthias" in das „Quick Add"-Inputfeld eingeben und der Termin ist angelegt. Schneller, dynamischer und Menschen-gerechter (Gehirn-gerechter) als Outlook und die anderen großen Desktop-Kalender-Tools.

Das wird ein großes Problem werden für die Entwickler klassischer Desktopapplikationen. Die schnellen Releasezyklen, die hohe Flexibilität und gute Interaktivität dieser neuen Produkte lassen mich nachdenken, ob man nicht ganz umsteigen soll…
Aber vorerst warte ich noch und lasse Google weiter an seinem eigenen Office-Paket schnüren…

Update 06-04-14: „Calendar APIs Will Be The New Hotness" schreibt Dare Obasanjo über das große Potential, das der Google-Kalender durch seine API birgt.
Der Satz „Carl also said that an API was in the works, which would enable developers to create new products on top of Google Calendar." passt gut zum Artikel über MySpace-Tool-Geschäftsmodelle

Update 06-04-24: Die ersten Calendar-Plugins (hier für Rails) lassen natürlich nicht lange auf sich warten…

Update 06-05-05: Eine Sammlung von Tipps und Tricks zum Google Calendar bei StopDesign.

Tastaturdesign

Tastaturdesign Abcd vs Qwerty vs Dvorak – Wie man es nicht besser macht und wie man es schon besser gemacht hat.
Umlernen?… Würde ich, wenn denn da nicht das Problem der inkompatibilität zu anderen Systemen wäre. :)
[via Tim Bruysten]

Update via Andi 05-07-14: Eine super Erfindung: Tasten die aus LCDs bestehen.

Update 05-10-31: Es gibt tatsächlich Menschen, die umgelernt haben. Jensen Harris berichtet in seinem Office-Blog, dass er schon seit Jahren das Dvorak-Tastenschema verwendet. Und damit scheint er nicht allein zu sein. Er verlinkt auf eine Tastatur die ein Umschalten des Layouts per Button ermöglicht und auf einen Shop in dem man Aufkleber für seine eigene Tastatur kaufen kann.
Sehr interessant. Jetzt wüsste ich nur, ob Dvorak auch für die deutsche Sprache optimaler zu verwenden ist…

Update 05-11-13: Those keys made their first appearance on a rickety, clumsy device marketed as the „Type-Writer" in 1872.Entstehungsgeschichte und Optimierungsansätze

Update 06-02-14: Heute lese ich im Weblog nuby on rails, dass auch Geoffrey Grosenbach auf Dvorak umgestiegen ist. Er beschreibt, wie er das Umlernen erlebt hat und dass er jetzt glücklicher Dvorak-Benutzer ist.