flying sparks ein Weblog von Tobias Jordans zu den Themen software designstudium web2.0 webdesign informationsdesign oekologie werbung usability tj video interfacedesign marketing // alle Themen...

Alle Funken für das Thema socialnetwork:

Soziale Netzwerke für Events und NGOs

Soziale Netzwerke wie OpenBC sind etwas tolles. Aber zur Zeit fallen mir zwei Anwendungsgebiete auf, in denen das Potential noch nicht ausgeschöpft ist:

Dabei sind die Ziele in diesen beiden Fällen natürlich andere:
Bei Konferenzen geht es eher darum, die digitale Identität mit der Person zu verknüpfen, die man trifft und damit den Austausch vorher/nachher zu verbessern.

Bei NGOs dagegen hätte ein solches Netzwerk vor allem großes Potential als zentrale Anmeldestelle für weitere Dienste (Kalender, Foren, Website), die mit der Gruppierung verknüpft sind sowie als Interessenaustausch und für die Datenpflege.

Wie im Web2.0 üblich, löse ich dabei jetzt die Problematik der Privacy (vgl. z.B. Seminar) erstmal durch einfaches Ignorieren.

Beispiel-Projekte

Diese Beispiele sind mir bekannt. Ergänzende Kommentare wären super!

Web-Connections

Das schon im Identity-Post verlinkte Projekt von Cameron und Tim zur Web Directions-Konferenz in Australien finde ich eine tolle Lösung für das angesprochene Problem der Verknüpfung von Person und digitaler Identität. Tim hat auf meine eMail-Anfrage geantwortet, dass sie das Tool vielleicht für Barcamps etc. zur Verfügung stellen, wahrscheinlich aber nicht ganz öffnen (kein OpenSource).

connections.webdirections.org

Die Features sind einfach und gut: Ich registriere mich als Person mit beliebigen Kontaktdaten, kann mich taggen und geo-lokalisieren und mit den anderen Teilnehmer im FOAF-Stil vernetzen. Das geht an einigen Stellen (zB FOAF) weiter als die großen Plattformen wie beispielsweise OpenBC.

SoSoon (Flash-Demo)

SoSoon ist die Lösung einer niederländischen Firma für Events und Messen. Die Flash-Demo zeigt viele OpenBC-Features und eine interessante weil wenig verbreitete grafische Lösung für die Darstellung von Beziehung zu Teilnehmern.

sossoon.net

Das ganze muss für einen bestimmten Zeitraum und die Anzahl der geplanten Benutzer gekauft werden. Mit einem Fragezeichen versehe ich, ob SoSoon dabei die vielfältigen und unterschiedlichen Ziele des Sozialen Netzwerkens, Knowledgemanagements, der Bewerbersuche und Marktforschung gleichzeitig lösen kann…

Wild Apricot

Nennt sich selbst: „Web 2.0 software for association management and non-profits administration". Die Tour zeigt dabei eher klassische CMS-Funktionen für Website mit Editor, Templates, Benutzerverwaltung und Kalender-Modul mit Onlineregistierung.

wildapricot.com(Quelle)

Die in der Einleitung erwähnten Punkte Member Database und Donationmanagement hatten mich etwas anderes/mehr erwarten lassen…

TBC

Communities sind nicht immer soziale Netzwerke

Pixelsebi, Patrick (Werbeblogger) und Tim unterhalten sich in ihrem 5. Podcast gemeinsam über Communities.

Ein interessanter Podcast zu dem ich ein paar Gedanken anfügen möchte:

Patrick sagt, Communities wie MySpace seien geprägt von Nischen, nennt aber gleichzeitig die Wichtigkeit der Gesamtplattform. MySpace und derartige Communties (Wikipedia zählt für mich als 2. Beispiel dazu), leben weder von ihren Nischen noch von ihrer Größe. Sie leben vom Wechselspiel zwischen beiden Extremen. Ob ich ein Nischenhobby habe und darüber auf Wikipedia schreibe oder eine Nischenvorortband bin und mich bei MySpace promote. In beiden Fälle böte mir das Netz genug eigene kleine Nischen. Trotzdem entscheiden sich beide für eine gigantische Community in der (meist vergeblichen?) Hoffnung, dass deren positive Marke auf die eigene Arbeit abfärbt und man auf der Plattform wahrgenommen wird.

Völlig zustimmen möchte ich Sebastian der sagt, Communities dürfen nicht als neue Plattform für klassische Werbung verstanden werden, sondern als Dialog. Schließlich ist es am Ende viel wirksamer, Kunden eines Produktes zu Fans meiner Marke zu machen (vgl. Markensoziologie-Referat, PDF, z.B. Seite 13).

Auf die Frage des Werbebloggers an Sebastian, ob Communities immer soziale Netzwerke sein müssen, weicht meine Meinung ab:
Seine Argumentation, dass Communities immer Äquivalente im Meat-Space (Begriff vom Barcamp ;)) haben, scheint zuerst richtig.
In diesen Fällen sind Communities sicher am einfachsten und effektivsten. Dort ist das Internet erstmal nur ein neues Tool mit neuen Möglichkeiten.

Ein Beispiel wären also Schüler, die sich (nach dem ABI) in einer virtuellen Gruppe treffen. Oder — um bei einem eigenen Projekt zu bleiben — Stämme, die ihre Website als Community verstehen.

Die Argumentation ist jedoch schwerer anzuwenden, wenn sich im Internet neue Communties einfach anhand von gemeinsamen Interessen bilden. Zwar sind die Menschen in der Pfadfinder-Gruppe des OpenBCs alles Pfadfinder (mehr1, mehr2), das ist aber auch das einzige (wenn auch starke) verbindende Element.

Ganz aus dem Raster fallen aber die ganz virtuellen Communities. Hier geht es nichtmehr um das soziale Netzwerk aus der Fragestellung, sondern um einfache gemeinsame Interessen. Als ich vor Jahren begann, JavaScript zu schreiben, wurde die JS-Newsgroup schnell zu einem wichtigen Teil meiner Arbeits-/Fehler-Such-Prozesses… Hierbei geht es aber nicht um das soziale Netz der JavaScriptler, sondern um das Arbeiten an einem gemeinsamen Thema.

Also: Müssen Communties soziale Netzwerke sein: Nein, sie müssen nicht. In letzter Zeit arbeiten die meisten Projekte darauf hin, trotzdem existieren parallel aber die einfachen (Zweck)Gemeinschaften weiter.

MySpace – An Inconvenient Truth

Ein Nachtrag zu meinem Post „ClimateCrisis / Filme für die Weltrettung„:

Das SocialSoftwareWeblog berichtet über eine Partnerschaft von MySpace und AnInconvenientTruth. Wer den Film (MySpace-Profil) in seine Freunde aufnimmt, kann Kinokarten gewinnen. Außerdem wird es Interviews und einige Werbung auf MySpace geben.

MySpace macht so etwas ja häufiger. Zuletzt ist es mir bei MissHelga aus der VW-Werbung aufgefallen. An dieser Stelle finde ich es aber besonders gelungen, da dieser Film eindeutig nur funktioniert, wenn er in der „normalen" Bevölkerung wahrgenommen und akzeptiert wird.

Es gibt Gerüchte (dpa), mit ‚An Inconvenient Truth' wolle Al Gore in die Politik zurück. Im Sinne eines modernen medialen Wahlkampfes, wäre das sich der richtige Weg.