Wer meine Delicious-Links der letzten Tage verfolgt hat, dem sind sicher die vielen Links mit Bezug zu Aza Raskin, dem Sohn von Jef Raskin aufgefallen (darüber später hoffentlich mehr.)
Aza spricht in einem Google Techtalk fast alle Themen an, die Jef Raskin für mich so wichtig machen. Unter anderem das LEAP-Konzept seines Vaters, das er „zurückentwickelt" hat zu einer Windows-Anwendung: Enso (Video-Demo)
Auf dem ersten Blick mag Enso aussehen wie ein klassischer Application-Launcher … das Konzept geht aber viel weiter und basiert auf Jef Raskins Ideen zu LEAP. Und hierzu habe ich heute zufällig ein tolles altes Werbevideo gefunden:
Soviel zu Jefs Ideen.
Die oben verlinkte Enso-Video-Demo, zeigt, wie weit Aza und sein Team bisher sind, die Idee auf Windows nutzbar zu machen. Das geht leider nur bis zu einem gewissen Grad… denn Jef Raskins Konzepte zeichnen sich gerade durch ihre Radikalität aus. Da wird eben auch mal die Tastatur neu erfunden (oder erweitert) — das kann Aza nicht, da er wohl im Gegensatz zu seinem Vater den integrativen Ansatz verfolgt.
Das ist auf der einen Seite toll, weil man wenigstens etwas von den guten Ideen nutzen kann. Auf der anderen Seite stört mich mich schon sehr, dass ich die CapsLock-Taste nutzen muss für Enso…
Jef Raskin hat Recht behalten: Modalität ist eines der größten Probleme des Interfacedesign.
Das haben Jensen Harris und die Leute der Office12-Crew erneut herausgefunden, als sie versuchten, einen „Expert Mode" im Word-Optionen-Dialog einzuführen.
If you never, ever, ever needed anything except for the things we designated as „preferences", the design worked great. You never saw Expert Mode, and you'd have a very clean and easy-to-use Options experience.
(…)
We couldn't get the classification of Expert Mode right; more people than we thought needed one or two Expert Mode settings and nearly all of them required assistance to get Expert Mode turned on. Once Expert Mode was activated, even if they only needed to change something once, the experience degraded to be not much better than Office 2003.
Jetzt hat man sich für eine sauberere Lösung entschieden: Informationen sinnvoll gruppieren und in eine verständliche Struktur gießen.
Und wenn sich jetzt Normalbenutzer zurechtfinden, werden es die Experten erst recht.
Zum Glück wurde diese unnötige Modalität, die all zu stark an die „intelligenten Menus" erinnerte, in der Betaversion erkannt und beseitigt.
Der ganze Artikel: „Jensen Harris: The Expert Mode Misadventure"
Ich bin gespannt auf die ersten Screenshots.