flying sparks ein Weblog von Tobias Jordans zu den Themen software designstudium web2.0 webdesign informationsdesign oekologie werbung usability tj video interfacedesign marketing // alle Themen...

Alle Funken für April, 2006:

Deutsche Luftbilder / Vergleich

GoYellow-Map, jetzt ist es vorbei. Google hat nicht nur das dt. Kartenmaterial aktualisiert sondern auch einen lokalen Suchservice gestartet: maps.google.de wird voraussichtlich meine neue Anlaufstelle für Luftbilder, Firmensuche und Routenplanung sein…

Damit ist für mich der große Vorteil von GoYellow, die als einzige Firma unkompliziert hochwertiges Luftbildmaterial angeboten haben, aufgebraucht… Jetzt ist es für mich nicht mehr sinnvoll, auf die GoYellow-API zu warten oder diesen Dienst überhaupt irgendwo einzubinden. Da greife ich lieber auf die bestehenden Lösungen für Google zurück. Schließlich gibt es hierfür schon viel Quellcode, der die Integration erleichtert und außerdem sind die Branchensuche und der Routendienst besser.

Unterschiede in Bild, Service und Interface:

Mich interessierte, wie sich die Dienste von Google und GoYellow im Detail unterscheiden. Hier ein paar Screenshots:

map google ac overview map goyellow ac overview blanc

GoYellow und maps.google.de verwenden offensichtlich identisches Luftbildmaterial. Einziger Unterschied ist, dass GoYellow das Material stärker digital nachbearbeitet hat. Im Vergleich finde ich googles Version zu trist und GoYellows zu stark gesättigt aber irgendwie beide ok.

Bei den überlagerten Straßenkarten gibt es ein paar Unterschiede. Entweder aufgrund unterschiedlichen Quellmaterials oder die Algorithmen sind anders…

Im Interface ziehe ich die Google-Lösung an den meisten Stellen vor. Mehr Platz, weniger Werbung, eine sehr hilfreiche Mini-Navigation unten rechts…

Was ich bei Go-Yellow trotzdem besser finde: Die Zoom-Stufen sind viel besser visualisiert (siehe Abstand der Linien), man kann POIs melden und hat die Möglichkeit, alle POIs eines Themas gleichzeitig anzuzeigen…

map google ac detail map goyellow ac detail

Der Aachener Dom bei beiden in der maximalen Zoomstufe.

map google ac overview pizza map goyellow ac overview dots map goyellow ac overview restaurant

Auf der Suche nach Geschäften werden die unterschiedlichen Nutzungsansätze sichtbar.

Suche nach „Pizza" wie im Screenshot kann man nur bei Google. Auch die Darstellung „Nur Restaurants" bei GoYellow (3. Bild) kommt da nicht mit.

Andererseits kann ich bei Google nicht so einfach sagen „Zeige mir alle Restaurants, egal welchen Typs"…

map google ac overview pizza treffer map goyellow ac overview restaurant treffer

Bei der reinen Straßenkarte ziehe ich die Google-Lösung GoYellow vor.

Bei den Detail-Bubbles sehe ich ein Unentschieden.

Fazit

Seit GoYellow eingestiegen ist mit seinem Kartendienst habe ich viel Mundpropaganda für die Seite betrieben und immer darauf gehofft, dass die Betreiber es schaffen, sich schnell genug unverzichtbar zu machen, so dass sie gegen Google, Yahoo und MS bestehen können.

Das hätte meiner Meinung nach nur geklappt, wenn sehr bald eine nützliche API vorgelegen hätte, die jetzt schon überall hätte integriert sein müssen.

So, wie es jetzt aussieht, sehe ich kaum noch einen Wettbewerbsvorteil auf Seiten von GoYellow. Schade. Aber warum sollte man nicht wechseln?

PS: Zwei interessante Dinge habe ich in diesem Zusammenhang gefunden:

[tags]google, goyellow, karte, luftbild, marketing, interfacedesign, vergleich, webapplication, webservice[/tags]

JETZT UND NUR HIER KOSTENLOS

oder: Was Rabattsymbole im Gehirn auslösen…

Hand aufs Herz oder rein in den Kernspintomograf: Hat diese Überschrift die Belohnungsareale in eurem Gehirn ausgelöst, Glücksgefühle, Vorfreude und Schnäppchenerwartungen geweckt?

Das zumindest haben Forscher herausgefunden, wie die TAZ im interessanten Artikel ‚Verführung des gläsernen Kunden' berichtet:

…Diese „kortikale Entlastung" war ein Hinweis dafür, dass bei Rabattsymbolen „der Verstand ausschaltet": Rabattsymbole setzen offenbar die Kritikfähigkeit herab, und man ist eher bereit, eine Kaufentscheidung zu treffen, die man sonst nicht treffen würde.

[via Konsumblog]

[tags]werbung, marketing, manipulatin, telekratie, forschung[/tags]

Zeichnen, nicht reden…

… oder warum ich Paperprototyping so interessant finde.

illusion_of_agreement.jpg

Rails mit Apache 2.2 und Mongrel

Ich muss mal wieder auf MeinProf verlinken. Diesmal aber nicht, weil Spiegel-Online die Seite ans Pageview-Limit treibt und zum Glück auch nicht aufgrund weiterer Hochschulzicken.

Der Grund ist technischer und hat mit Ruby On Rails zu tun: MeinProf.de ist in den letzten Tagen auf technisch neue Beine gestellt worden und Jonathan Weiß hat einen Artikel darüber geschrieben: Scaling Rails with Apache 2.2, mod_proxy_balancer and Mongrel
Ich verstehe zwar nicht wirklich, was dort geschrieben steht aber ich weiß, dass zumindest unser lieber Hoster noch nach einer besseren Lösung für unsere Railsinstallation sucht. Bisher war unsere Suche nach guten Artikeln hierzu nicht erfolgreich — vielleicht ist dieser Ansatz besser?

Spiegel.de zu MeinProf und der RWTH

Andreas hatte den richtigen Riecher für dieses Thema, dem jetzt auch Spiegel-Online unter dem fast filmreifen und etwas reißerisch-übertriebenen Titel »Die Rache der Ranking-Opfer« einen Artikel widmet.

Inhaltlich erfährt man bei Spiegel nicht Neues. Andisblog- und flyingsparks-Leser kennen das (fadenscheinige) Argumente-Hin-und-Her.

Aber vielleicht versteht die RWTH den Artikel als zusätzlichen Gegenwind und kommt zur Vernunft…

Peacemaker-Computerspiele

Es wundert mich, dass ich auf der Kölner Computerspielekonferenz nicht mehr über dieses Thema gehört habe: Computerspiele nutzen für den „Weltfrieden".

Food-Force und PeaceMaker verfolgen diesen Ansatz — mehr in diesem Artikel im Pfadiblog.

Die Macher von PeaceMaker beschreiben auf ihrer Homepage ihren Ansatz Computerspiele für die Lehre zu nutzen:

Video games are a revolutionary medium for entertainment and education. They transport players to new places and allow them to explore, experiment, and learn at their own pace. In the past, many games have dealt with conquest, war, and destruction. PeaceMaker, however, is a game for the future- a game which will teach the player that peace and cohabitation, not war and annihilation, are the only real strategies worth fighting for.

In ihrem Trailer beschreiben Sie, dass sie in erster Linie zeigen möchten, das ein derargites Spiel Potential hat.

Die großen der Brache dagegen halten das Konzept für wenig Marktfähig.

Zurück zur Spiele-Konferenz: Das Thema eLearning und Computerspiele wurde nach fast jedem Vortrag in der Fragerunde angesprochen. Es köchelt in diesem Genre und ich bin gespannt, was bald alles entwickelt wird…

PS: Ein weitere Links Serious Games-Initiative

Google Calender / Webapps vs. Desktop

1,7 Millionen Blogeinträge in der Google Blog Search zum Suchwort „google calender" der jüngst in die lange (und mit neu gestalteten Icon versehene) Liste der Google-Produkte eingereiht wurde.

Mein erster Eindruck ist sehr gut. Die Non-Design-Aussagen kann ich nicht bestätigen. Es ist nicht emotional und nicht fancy aber der nüchterne, gut bedienbare Google-Stil genügt mir völlig…

Hervorragend finde ich die Editiermöglichkeiten. „Morgen, 14 h Treffen mit Matthias" in das „Quick Add"-Inputfeld eingeben und der Termin ist angelegt. Schneller, dynamischer und Menschen-gerechter (Gehirn-gerechter) als Outlook und die anderen großen Desktop-Kalender-Tools.

Das wird ein großes Problem werden für die Entwickler klassischer Desktopapplikationen. Die schnellen Releasezyklen, die hohe Flexibilität und gute Interaktivität dieser neuen Produkte lassen mich nachdenken, ob man nicht ganz umsteigen soll…
Aber vorerst warte ich noch und lasse Google weiter an seinem eigenen Office-Paket schnüren…

Update 06-04-14: „Calendar APIs Will Be The New Hotness" schreibt Dare Obasanjo über das große Potential, das der Google-Kalender durch seine API birgt.
Der Satz „Carl also said that an API was in the works, which would enable developers to create new products on top of Google Calendar." passt gut zum Artikel über MySpace-Tool-Geschäftsmodelle

Update 06-04-24: Die ersten Calendar-Plugins (hier für Rails) lassen natürlich nicht lange auf sich warten…

Update 06-05-05: Eine Sammlung von Tipps und Tricks zum Google Calendar bei StopDesign.