Eigentlich ein Beitrag für das Visperanto-Weblog:

Sonja Wehsely, Frauenstadträtin in Wien hat verstanden, dass „Bilder (…) unsere Vorstellung von der Welt" prägen" und „deshalb (…) die öffentliche Bildsprache auch die alltägliche Realität abbilden" sollte sowie gleichzeitig zum Umdenken anregen.

Darum werden in Wien im Rahmen der Kampagne ‚Gender Mainstreaming' (komischer Name) jetzt immer mehr Piktogramme mit vertauschten Geschlechterrollen ausgetauscht.

gender mainstream

Gender Mainstreaming Gender Mainstreaming

Und vielleicht werden die nächsten Ideen ja auch umgesetzt: Weibliche Ampelfrauen, Bauarbeiterinnen auf den Achtung Baustelle-Schildern, …

Ich denke: Die Herleitung ist selbstverständlich richtig. Bei der Umsetzung kann man aber leicht zu viel des Guten tun.

Ein Wickelvater am Wickeltisch (Bild konnte ich online nicht finden) ist sicher ein gut ausgetauschtes Piktogramm. Vorausgesetzt das stilisierte Bild es wird als „Mann" und nicht als „Neutrum" interpretiert und der Tisch ist nicht gerade an die Damentoilette angegliedert… :)

An anderen Stellen besteht jedoch die Gefahr, neue Geschlechterklischees zu schaffen: Frau = lange Haare mit Frisur X, Kleid oder Rock oder Stöckelschuhen.
In diesem Fall doch lieber das Geschlechtsneutrale Strichmännchen-und-frauchen-Icon ;).

[via Frankfurter Rundschau, 6.1.]

[tag]piktogramm,icon,visperanto,kampagne,design,informationsdesign,leitsystem,gesellschaft,schilder[/tag]