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Alle Funken für September, 2005:

Sozialnews/Soziallinks

Das Spendenbank-Weblog hat heute auf eine Reihe interessanter Artikel verwiesen:

Sozialpraktikum für Manager

„Unternehmen zeigen Verantwortung. Immer häufiger stellen sie ihre Führungskräfte für Dienste in Hilfseinrichtungen ab."
Der Rheinische Merkur berichtet in einem gewohnt langen und interessanten Artikel über einen US-(was sonst?)-Trend der in Deutschland Fuß fasst: „Corporate Volunteering" frei nach dem Motto „Sozialarbeit statt Seminargeschwafel".
Das vorgestellen Projekte und das ganze Konzept hört sich interessant an. Für die Unternehmen günstiger als „richtige" Seminare, für die Mitarbeiter interessant und für die NPOs eine große Chance, Förderer zu gewinnen (siehe letzter Absatz).

Ehrenamtliche Arbeit steuerlich absetzen?

Das würde das Corporate Volunteering unter Umständen noch interessanter machen… und wäre auch für unsere Pfadfinderarbeit sehr interessant.

Haas betonte, ohne die Hilfe der Bürger gehe es nicht. Dies gelte besonders für Bereiche, aus denen sich der Staat immer stärker zurückziehe. Der Deutsche Spendenrat fordere daher eine steuerliche Berücksichtigung des ehrenamtlichen Engagements nach dem Vorbild der Geldspenden. Auf diese Weise könne das Spendenwesen in Deutschland langfristig gefördert werden.

Kapitalismusdebatte

Das Manager Magazin fragt deutsche Manager „Wie sozial können Unternehmen sein?„. Anfangs amüsant, später ehrlicher „The business of business is business". Einige Passagen passen perfekt zu „Logoland", das die Distopia solcher Aussagen beschreibt:

Tacke: Die klassischen Regeln der Aufgabenteilung zwischen Staat und Wirtschaft gelten nicht mehr, CSR tritt vielerorts an die Stelle staatlicher Regulierungen. Das ist übrigens im ureigenen Interesse der Unternehmen: Wenn Sie eine globale Marke haben, dann müssen Sie die schützen. Wird in Ihrem Unternehmen gegen Standards der Menschen- und Arbeitnehmerrechte, der Korruptionsvermeidung oder des Umweltschutzes verstoßen, wird Ihre Marke beschädigt. Ein möglicherweise gigantischer wirtschaftlicher Schaden.

Im letzten Teil kann ich dann nur müde lächeln wenn Aussagen wie diese aufeinander folgen:
1. …Dennoch dürfen die Unternehmen nicht herangezogen werden als Reparaturbetriebe für die Versäumnisse des Staates bei sozialen oder umweltschützerischen Aufgaben…
2.
…Denn Länder, die weniger Gesetze erlassen, werden schon bald ein kräftigeres Wirtschaftswachstum verzeichnen. Und wir in Westeuropa sind drauf und dran zurückzufallen…
Genau: Alles besser regeln mit weniger Regelungen.
Zum Ende, bevor das Gespräch in dem schlechten Vergleich von 10 zusätzlichen Lehrstellen und dem dadurch geminderten Gesamtgewinn gipfelt, wird noch mal klar gestellt, wie uneigennützig das CSR doch ist Wir haben solche Effekte mal untersucht: Ein Mitarbeiter, den Sie durch Volunteering-Programme oder durch ähnliche Förderungen motiviert haben, leistet 30 Prozent mehr als ein unmotivierter Mitarbeiter.
Na dann mal los! (Ranking)

N24 verleiht „Good News Award"

N24 verleiht erstmals einen Preis für soziales und wirtschaftliches Engagement. Die Nominierten stellen (a) vornehmlich 50-Jährige ein, (b) beschäftigen behinderte Menschen und (c) backen innovativ, ökologisch und wirtschaftlich. — Was das wohl wird…

Werbung und Sozialsponsoring erlaub

Auf registeronline.de kann man lesen, dass ein „Sponsoring-Urteil“ aus dem Jahr 1995 aufgehoben wurde. Warum sollte es auch wettbewerbswidrig sein in einer Anzeige zu erwähnen, dass man sich sozial angagiert!
Worüber in Deutschland alles Prozessiert wird… 10 Jahre…

Bestellformulare

Derek Sivers stellt in Frage, was sich bei vielen Bestellformularen als (schlechter) Quasistandard etabliert hat: Questioning what's REALLY needed in a system
Er sagt:

  1. Die Rechnungsadresse ist nur nötig, wenn man mit Kreditkarte bezahlt. Nicht aber beispielsweise bei einem Geschenkgutschein o.ä. Folglich erst die Zahlungsart abfragen.
  2. Postleitzahlen, Bundesstaaten u.ä. gibt es nicht in jedem Land. Folglich erst das Land abfragen und entsprechend darauf reagieren.
  3. Registrierung (Passwortabfrage) ist nur dann interessant, wenn Kunden mehrmals in einem Shop einkaufen gehen. Statistisch sind aber nur 15% der Käufer „Wiederholungstäter". Und ich behaupte, dass und diesen noch einige sind, die sich anschl. nicht mehr an ihr Passwort erinnern können. Folglich erst einmal das Produkt verschicken und im letzten Schritt erst fragen, ob man einen Account anlegen möchte.
  4. Die erste Zahl einer Kreditkartennummer verrät, welchem Anbieter sie gehört. Das wusste ich auch noch nicht. Folglich ist es klar, dass man sie die gesonderte Eingabe des Anbieters überspringen kann.
  5. Und aus den Kommentaren:
    Geheimfragen wie der Geburtsname der Mutter sind quatsch. Passwörter sollten einfach auf Anfrage per eMail verschickt werden.

Heute habe ich wieder einen ganzen Tag damit verbracht in meiner Ruby On Rails-Demoapplication ähnliche Dinge abzufangen — es geht ohne Probleme. Ich frage mich, warum so viele Unternehmen einer so zentralen Sache wie dem Bestellvorgang so wenig Beachtung schenken.

render nix

Das hat mir gerade wahrscheinlich mehr als eine Stunde rumprobieren beschert:
Mein Controller-Code:

def live_img
render(:layout=>false)
@asdf = request.raw_post
end

Ergebnis im live_img.rhtml-Template:
@asdf ist nil

Und was ist die Lösung?
Na?
Richtig, ganz logisch:
Man darf das Templaterendering erst _nach_ der Variablendefinition ausschalten.

def live_img
@asdf = request.raw_post
render(:layout=>false)
end

Ergebnis im live_img.rhtml-Template:
@asdf existiert und wird richtig übergeben.

Bitte, Rails, mach das nicht noch mal mit mir … sonst macht es irgendwann keinen Spaß mehr!

Office 12

Die Marketing-Trommel für Office 12 wird gestartet. Ähnlich wie in den Spiele-Communities setzt MS auf seine Fangemeinde, veröffentlicht (sehr) semi-profesionielle Videos (wmv) und verteilt Informationshappen über Jensen Harris' frisches Office User Interface-Blog.

Schon das Video macht deutlich: Wenn es denn ruckelfrei (schon wieder eine Formulierung die ich sonst nur in der Gaming-Sprache nutzen würde) läuft — man beachte die 1,x Sek. Ladezeit der Ribon-Paletten beim ersten Programmstart — wird das neue Office wirklich interessant! Und auch wenn das Menu-Symbol-Leisten-Konzept (endlich?!) über Bord ist, bleiben uns die Dialogboxen erhalten.
Sollte die Office-Crew es jedoch wagen, die &%=)X!"�te „Formatvorlage ändern"-Palette nicht neu zu gestalten…
Formatvorlage ändern-Dialog
Ein Word: Switch

Update 07-02-04: Schade, die neue Formatvorlagen-ändern-Palette wurde zwar etwas optisch aufgefrischt, aber dieser komische Nicht-Standard unten links ein Button zu platzieren, das sich wie ein Menü verhält und eigentlich durch Tabs oder eine Liste wie im Optionen-Menü ersetzt werden sollte, ist leider immernoch nicht korrigiert…

Du bist Deutschland

„Mach ma uns mal die Händ schmutzisch", „Feuern wir uns mal wieder selbst an", „seinen die Flügel", „und der Baum" und auch ein bisschen Deutschland…
Kampagne: Du bist Deutschland

Ich bin gespannt, wie die Medien darauf reagieren…

Update: Den Telepolis-Artikel mit Zitathighlights wie „Das Logo der Initiative, eine Art schwarz-rot-goldener Kothaufen,…" muss man gelesen haben. Und auch die Flickr-Community mischt mit.

Joomla und Webstandards

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Joomla! aims towards Accessibility and Standards Compliance
Es ist nahezu unglaublich, wie lange man dafür gebraucht hat. xmambo ist jetzt fast zwei Jahre alt…
Bitte, bitte, released endlich ein ordentliches Template-System ohne Tabellen. Dann sorge ich schon selbst für die Accessibility.

Diese neuen Aussagen finden sich leider noch nicht in der Roadmap wieder. Im Gegenteil: Seid der Mambo-Joomla-Umstellung ist das angekündigte neue Templatesystem wieder zwei Versionsschirtte nach unten gerutscht.

Papier-PDA

Zurück zum Papier: Der PocketMod ist ein Papier-PDA.

The PocketMod is a new way to keep yourself organized. Lets face it, PDAs are too expensive and cumbersome, and organizers are bulky and hard to carry around. Nothing beats a folded up piece of paper. That is until now. With the PocketMod, you can carry around the days notes, keep them organized in any way you wish, then easily transfer the notes to your PDA, spreadsheet, or planner.

[via jotbe]