flying sparks ein Weblog von Tobias Jordans zu den Themen software designstudium web2.0 webdesign informationsdesign oekologie werbung usability tj video interfacedesign marketing // alle Themen...

Alle Funken für Juni, 2007:

Warum verstecken wir alle den Datepicker?

Ich fühle mich schon ein bisschen vorgeführt, wenn ich im 37signals-Produktblog eine so einfache und bisher unerreicht schnelle Lösung für das schnelle Eingeben von Datumwerten sehe:

Den Datepicker-Kalender einfach nicht verstecken sondern immer anzeigen… — genial einfach :-).

datumsauswahl in basecamp

Warum sieht man das eigentlich zum ersten Mal? Sicher auch, weil kaum ein Interface so reduziert konzipiert wird, wie bei 37signals. Dann kann man es sich auch mal leisten, für eines der wichtigen Formularelemente etwas mehr Platz zu nutzen.

Nebenbei: Meine eigenen Ideen mit JavaScript-Spielchen die textbasierte Eingabe zu beschleunigen, habe ich leider immernoch nirgends umgesetzt zu sehen. Das wäre im Übrigen auch der wichtige Verbesserungsschritt, den ich jetzt im Basecamp-Interface sehe: Den „Due: June 12, 2007"-Text durch ein Inputfeld zu ersetzen, in dass man auch per Hand Daten reinschreiben/-pasten kann.

Und wenn man dafür keinen Platz hat?

Auch dann kann man die Klick-Arbeit und -Zeit noch reduzieren. Yahoo hat nämlich ebenfalls mit einer Quasi-Konvention gebrochen und zeigt die Datumsauswahl nicht „OnClick auf Button" sondern „OnFocus in Textfeld" an. Wieder einen Klick und damit 10.000 $ pro Jahr gespart, wie Jacob Nielsen sagen würde ;-).

datepicker bei yahoo yui

Im Übrigen ist der Yahoo-Kalender auch sonst sehr gut optimiert und damit sogar dem OpenSource-Quasi-Standard vorzuziehen.

PS: Zum Schluss noch etwas Visuelles und Technisches für Interessierte.

[tags]javascript, gui, benutzereingabe, datum, interaktion, interfacedesign, optimierung, 37signals[/tags]

Wie soll man mit seinem Notebook-Accu umgehen?

Vor drei Jahren habe ich auf diese Frage eine Antwort gesucht aber keine klaren Aussagen dazu gefunden. Damals wollte ich die Akku-Lebensdauer meines Dell-Notebook optimieren und habe es dann einfach nach belieben am Netzstecker gelassen. Im Übrigen ein Vorgehen, dass sich als bequem und auch nicht sonderlich Nachteilig erwiesen hat…

Jetzt nach einem Monat Nutzung meines neuen IBM ThinkPad erhalte ich plötzlich diese Meldung und bin angenehm überrascht über den Hardware- und Software-Service, den IBM/Lenovo in seine Geräte eingebaut hat:

akkuwartung lenovo

Die „Akkuwartungs"-Software informiert mich über den richtigen Umgang mit meinem Akku im Netzbetrieb und gibt mir die Möglichkeit, auf die Aufladeautomatismen Einfluss zu nehmen.

Solche Funktionen hatte mein Dell nicht und ich kannte sie bisher (nur ohne Dialog) nur von Macs.

Danke, Lenovo, so ist es richtig! :)

[tags]laptop, hardware, software, userexperience[/tags]

Blogs als Informationssäule neben den Massenmedien

Mit Blick auf die DPA-Falschmeldung zum G8-Gipfel (Chronologie von Stefan Niggemeier) schreibt Christiane Link auf dem Behindertenparkplatz:

(…) Das Problem ist für mich nicht, dass Kollegen Fehler machen, schon gar nicht bei so einem stressigen Event. Was ich nicht verstehen kann ist, warum der Fehler nicht früher bemerkt wurde. Denn in Blogs wurde darüber relativ schnell geschrieben. Es reicht heutzutage halt nicht mehr, als CvD n-tv zu schauen und die Konkurrenz zu beobachten. Ich finde, für die Berichterstattung zu einem solchen Großereignis muss man zwischendurch auch mal schauen, was in den Blogs und den Online-Medien passiert.

Ein schönes Beispiel, wie ich finde, für die veränderte Sichtweise auf und Rolle von Blogs…

Ähnlich hieß es von einem Bekannten, der selbst G8-Demonstrand war schrieb, als er zurück kam „N-TV kannst du vergessen, schau lieber auf g8-tv.org" — leider lud dort das Video nicht ;-).

[thx@konnexus für die Links]

 

[tags]medien, weblogs, bloggosphaere, politik, massenmedien[/tags]

WDR mit WebTV-Angebot

Nach dem im letzten halben Jahr viele Sendungen des WDR als Video- und Audio-Podcast veröffentlich wurden (flyingssparks-Post dazu), geht der WDR jetzt einen Schritt weiter.

Wurden bisher die Sendungen in ein XML-File gepackt und zum Abo- und Download angeboten, gibt es im neuen WebTV-Portal eine große Reihe an Zusatzfunktionen:

Das ganze funktioniert sehr gut und intuitiv — Glückwunsch für die saubere Umsetzung. Damit zeigt der WDR, wie unser Fernsehen hoffentlich bald überall aussehen wird: Neben dem linearen Film hat man direkt Zugriff auf eine Vielzahl an Zusatzinformationen.

Der nächste Schritt könnte jetzt zum Beispiel sein, ein eigenes Bookmark-System aufzubauen. Schon jetzt gibt es Videoplattformen, die das Taggen einzelner Frames/Sequenzen erlauben (Link fehlt mir leider gerade). Das nutzt dann im Delicious-Stil jedem Einzelnen und zusammengenommen zeigt es, welche Sequenzen besonders beliebt (…) sind.

wdr web tv quarks und co

wdr web tv mit gebärdensprache und untertitel

[tags]video, tv, vodcast, podcast, barrierefreiheit, flash[/tags]

Continuity-Artikel „Interfaces That Flow"

uxmatters.com

Jonathan Follett hat in dem UXmatters-Artikel „Interfaces That Flow: Transitions as Design Elements" sehr schön zusammengefasst, worüber wir mit Prof. Oliver Wrede im Continuity-Seminar gesprochen haben:

Wie kann man den Wechsel zwischen Interfacestadien gestalten, so dass er sich für den Benuzter natürlicher, verständlicher und angenehmer „anfühlt"?

Interessant ist, dass, obwohl das Thema im Applikationsdesign schon an vielen Stellen Einzug hält, es immernoch kaum Artikel dazu gibt…
Vielleicht gibt es hier oder in einem eigenen Continutiy-Beispiele-Blog ja bald mehr… bis dahin leßt, was Jonathan Follett schreibt :).

[tags]continuity, fh, animation, interaktionsdesign, userexperience, applikation, webapplication[/tags]

Sterben im Internet

Im Adaptive Path-Newsletter spricht Alexa Andrzejewski ein interessantes Thema an: Was passiert, wenn ein Mitglied einer Onlinecommunity im richtigen Leben stirbt?

Life Online After Death By Alexa Andrzejewski

Es ist völlig richtig: In dem Moment, in dem Onlinecommunities unser Leben durch Berichte, Fotos, Termine, Videos, … online repräsentieren und wir über diese Dienste mit Freunden in aller Welt in Kontakt stehen/bleiben, muss man sich auch fragen, was im Todesfall passiert.

Außer Facebook scheint dieses Thema noch von keiner Community richtig dokumentiert zu sein (siehe Alexas Recherche).

Gerade bei der wachsenden Anzahl an Senioren- und Ehemaligen-Communties, muss das Thema Tod konzeptionell bearbeitet werden.

Und noch etwas anderes kann man aus dem Artikel von Alexa ziehen: Wie die aktuellen multimedialen Möglichkeiten den Trauerprozess verändern. Alexa hat für ihren Bruder eine Gedenkwebsite angelegt. Ein zentraler Anlaufpunkt für virtuelle und reale Freunde von Zach — die moderne Form des Grabkranz. Kombiniert mit Videos wie dieser Fotozusammenfassung von Zachs Leben eine wirklich tolle Sache.

Mein Beileid, Alexa und danke für deinen Artikel.

 

[tags]tod, konzeption, communitybuilding, myspace, pfadfinder, 50plus, video, ehemaligenarbeit[/tags]

cool: holophonic sounds

Ich kann Robert Basic nur zustimmen: „entweder Lautsprecherboxen nutzen (gute) oder am besten Kopfhörer aufsetzen" und dann den Virtual Barber Shop (mp3) hören.

sound (mp3)

Ach ja, und den linken und rechten Kopfhörer nicht vertauschen ;-)

Diese Sound-Technik heißt holophonic sounds (Google-Suche), wie Der Lux in Roberts kommentaren anmerkt und das erste Google-Ergebnis führt auch direkt zu einem schönen Mono – Stereo – 3D Soundvergleich.

[thx@marian für den Link]

 

[tags]sound, 3d, fun[/tags]