Ich bin immer wieder etwas erstaunt, wenn ich sehe, wie gut Microsoft sich immer wieder in die öffentliche Diskussion im Web2.0 einklinkt.
Eigentlich sollte mich das nicht erstaunen, denn mit Channel9 und ihren vielen Produktblogs zeigt sich Microsoft schon seit langem offen für den Dialog mit seinen Kunden. Sie waren sogar eines der ersten großen Unternehmen, die auf diese Weise einen Einblick in ihre Arbeit gewährt haben.
Trotzdem werden sie bei mir ihr Großkonzernimage nicht wirklich los. Mit dem folgenden Beispiel habe ich aber auch eine Antwort, woran das liegen könnte:
Wie Microsoft auf die Kampagne „Outlook's broken. Let's fix it" reagiert:
Hintergrund: Unter fixoutlook.org läuft eine Kampagne, die mit Hilfe von Twitter Microsoft dazu bringen möchte, in Outlook zukünftig einen ordentlichen HTML-Rederer zu nutzen (= nicht Word). Fixoutlook ist dabei ein Sprachrohr für das email standards project.
Der positive Teil: Microsoft reagiert (via) und nimmt Stellung in ihrem Blogpost ‚The Power of Word in Outlook'. Wie schon Jensen Harris für Outlook 2007 nutzten sie ihr Produktblog, um auf die Forderungen zu reagieren und ihre Sichtweise darzulegen.
Besonders gefällt mir dabei, dass sie auch inhaltlich rüber bringen, dass sie wirklich zugehört haben und die Meinungen ernst nehmen. Dazu gehört insbesondere, auch auf Kommentare zu reagieren.
The Outlook team wants to thank everyone who has responded to this post and the online campaign around Outlook and Word. We value your feedback and have read and logged every comment on this page. At this time, we believe that the unique and relevant perspectives and opinions of this community have been stated and appropriately noted, and rest assured we will continue to read and record any additional feedback made, though it will not be published.
Dev Balasubramanian
Outlook Product Manager
Bis zu diesem Punkt: Gut gemacht, Microsoft.
Doch jetzt kommen wir zum zweiten Teil: Bei so viel Offenheit, warum bleibt das schlechte Großkonzernimage?
Microsoft will einfach nicht offen werden. Ich habe das Gefühl, wenn Google, Apple oder Yahoo ein solches Problem hätten, würden sie gemeinsam mit der Community eine Lösung finden, statt nur ihre Marketing- und Unternehmenssicht zu verteidigen.
Es ist richtig was das Office Team schreibt, es gibt keinen Standard für HTML-E-Mails. Aber selbst wenn das so ist, besteht kein Grund nicht jetzt endlich einen zu schaffen… und dabei selbst eine Vorreiterrolle einzunehmen.
Stattdessen spielt Microsoft wie beim IE ihr eigenes Spiel und verlangsamt damit die Weiterentwicklung. Schade.
[tags]microsoft, office, email, standard, webstandards, twitter[/tags]