Seit Facebook seinen Minifeed rausgebracht hat und damit die schwere Aufgabe des Innovators erfüllen musste (toller Artikel von paulinepauline dazu), schießen nun die Neuigkeiten-Feeds, News-Feeds und Radar-Module aus dem Boden.
Auch XING hat jetzt nachgezogen und bündelt die Informationen über Änderungen an den Profileigenschaften seiner Mitglieder in dem neuen Modul „Neuigkeiten aus meinem Netzwerk".
Das halte ich gerade für XING für einen interessanten Schritt, da es — getrieben durch seine Benutzer natürlich — einen spürbar konservativeren Stil fährt als LinkedIn und Facebook.
Interessant also zu beobachten, wie die neue Funktion aufgenommen wird — ein Beispiel:
Cem Basman schreibt in seinem Blog, wie ungut er sich mit diesem Feature fühlt, dass er es direkt deaktiviert hat und tagt das ganze mit Schäuble2.0 um es in den Kontext der aktuellen Überwachungsstaat-Diskussion zu setzen.
Daraufhin gibt es eine erstaunliche Anzahl an weiteren Kommentaren — die meisten davon negativ, einige jedoch auch neutral und einer von Lars Hinrichs, CEO von XING. Ein paar Stichworte aus diese Diskussion (bewusst verkürzt dargestellt!):
- …alles böse, wie kann man nur
- …aber man kann doch die Einstellungen der Privatsphäre einschränken
- …Hilfe, dort protokolliert jemand etwas über mich
- …die visualisieren doch nur, was man auch manuell herausfinden konnte
- …aber Visualisierungen sind gefährlich
- …wir brauchen OpenSource-Netzwerke damit mir die daten gehören; xing gehört OpenSource
- …"Das Feature ist so beliebt, dass wir gestern einen neuen absoluten All-Time-High-Rekord an Pageviews aufweisen konnten." (XING-CEO)
- …das wird ein PR-Desaster für XING, gleiche Fehler wie Facebook
- …xing musste das Feature einführen um im web2.0 hip zu bleiben
(Originalkommentare bitte im Blogpost nachlesen!)
Mein persönliches Fazit: Das PR-Desaster sehe ich bei XING überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich glaube, dass sie die Fehler (siehe Paulines Artikel oben) von FaceBook nicht wiederholt haben und die Sensibilität der Daten ernst nehmen.
Das Feature einzuführen war höchste Zeit um mitzuhalten mit anderen Applikationen und ist, mit den guten Privatsphäreeinstellungen, sehr gut umgesetzt.
Es gehört sicher auch ein bisschen Weiterbildung der eigenen Nutzer dazu, ein Socialnetwork wie XING zu betreiben. Und wir als Nutzer müssen nun mal verstehen, dass diese Daten da sind und auch visualisiert werden können. Wenn wir das nicht wollen, dürfen wir sie nicht eintragen oder müssen es ausschalten.
PS: Der Vollständigkeit halber der XING-Blog-Artikel zum neuen Modul.
TJ (flyingsparks.wwwfiles.de) 12.12.07 13:02 Direktlink
Ergänzung: Silke/Pauline schreibt auch über den XING-MiniFeed: http://blog.paulinepauline.de/?p=577
Xing (blog.openbc.com) 04.01.08 23:23 Direktlink
Hier bin ich für jeden Kommentar dankbar!
http://blog.openbc.com/2008/01/statement.html#comments
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