Ich habe kürzlich überlegt, flyingsparks komplett auf Posterous umzuziehen.
Das werde ich nicht machen.
Hier steht, warum.
Gründe, die dafür sprechen…
- Posterous kann seit kurzem eigene Designs. Mit einiger Anpassung hätten Endnutzer also nichts von der Umstellung gemerkt.
- Posterous ist ein hosted Service, der alle Kernfunktionen hat, die ich für flyingsparks brauche (Artikel, Tags, Kommentare — andere Funktionen nutze ich in diesem Blog eh nicht/kaum).
- Die geniale E-Mail-To-Post-Engine — hierbei reizt mich am meisten, einfach einen Screenshot in eine E-Mail pasten zu können und sicher zu sein, dass das Bild ordentlich angezeigt wird.
(Exkurs: Was wäre es doch schön, wenn wir direkt in den Browser pasten könnten…) - Posterous kann man out of the box einfach mit anderen Diensten wie Twitter und Facebook verknüpfen. Ich will eigentlich meine (Micro-)Blogging-Standorte stärker zusammenführen. Das wäre ein Schritt dorthin.
Trotzdem werde ich nicht umziehen können.
Gründe, die dagegen sprechen…
- Der Posterous-Blog-Importer für WordPress funktioniert für flyingsparks nicht. Und auch wenn ich das vielleicht lösen könnte (der Posterous Support hat mir hier einen Tipp gegeben), werden zur Zeit nur Posts, keine Kommentare importiert. Ohne Kommentare geht kein Umzug!
- Der Posterous-E-Mail-Workflow in der Praxis gar nicht praktikabel. Zumindest nicht für ein Blog wie dieses. Und das ist für mich das Killerargument.
Ein Beispiel: Für mein letztes Posts (bei Posterous) wollte ich Posterous nutzen weil es diese coole PDF-Integration hat. Zum Glück hat Posterous nicht direkt veröffentlicht, denn das Post war kaputt: Eines der PDFs konnte nicht angezeigt werden. Dummer Weise bietet mir Posterous keine Möglichkeit, Posts im Nachhinein richtig zu bearbeiten. Ich konnte in der Weboberfläche das PDF bspw. nicht durch ein Bild ersetzten, weil man dort gar keine Bilder hochladen kann… Und auch mein Workaround, das Bild gesondert per Mail ins System zu senden und dann die Bild-ID im anderen Post zu verwenden, funktioniert nicht. - Fazit: Ich musste die ganze Post-E-Mail erneut schreiben und dort das PDF direkt durch einen Screenshot ersetzten. Dann war noch einige HTML-Bereinigung und etwas Copy-Paste nötig, bis ich endlich mein flyingsparks-Post fertig hatte.
Fazit:
Was mir eigentlich Zeit sparen sollte, hat mich jetzt Zeit gekostet.
Posterous ist in seiner jetzigen Form noch nicht geeignet für Weblogs, bei denen das Erstellen eines Artikels ein Prozess ist. Ich muss löschen, einfügen und ändern können, bis ein Post fertig ist.
Für einfache Urlaubs-Blogs bei denen nur Fotos rausgehauen werden müssen, mag Posterous immer noch die beste und einfachste Wahl sein. Aber für den professionellen Bloggingbereich fehlen die nötigen Funktionen.
Das führt mich zurück zu einem Gedanken, den ich hatte, als das Posterous-To-WordPress-Features veröffentlich wurde: Es gibt eine Feature-Marktlücke für Blogger, die wie ich mit WordPress arbeiten aber einen einfacheren Umgang mit Bildern, Videos und PDFs suchen. Hier könnte Posterous helfen. Nicht als die beste webpublishing Plattform der Welt, wie Sachin mir auf meine Frage antwortet, sondern als der beste E-Mail-to-Weblog-Dienst, den es gibt.
Für mich kann solch eine Mail nur die Vorbereitung eines Posts sein (Video-Links in Embed umwandeln, PDFs hochladen und embedden, Bilder hochladen und einfügen, …). Die Endkontrolle und das Publizieren erfolgt dann aber im WordPress-Backend.
Gregor (7e.posterous.com) 11.10.09 16:00 Direktlink
hier mein TIpp:
nutze posterous um Blog beiträge zu veröffentlichen und nutze Outpost um alle Beiträge auch auf deinem Blog zu veröffentlichen. Musst du was editieren, nutzt die Features von WordPress.
Best of both worlds, was spricht dagegen?
TJ (fly.ingsparks.de) 11.10.09 20:53 Direktlink
Es spricht dagegen, dass ich
a) an zwei Stellen meinen Content im Netz habe (SEO, Userverwirrung, Redundanz),
b) Posterous die meisten der coolen eigenen Funktionen nicht an WordPress weitergeben kann (*) und
c) Posterous automatisch veröffentlichen würde… so dass ich einen Eintrag, der schon öffentlich ist erst danach kontrollieren kann.
(*) Der verlinkte Artikel mit den PDFs beispielsweise enthielt die PDF-Vorschau nur in Posterous, nicht in WordPress weil Posterous sagt, sie können technisch nicht die gleichen Codes embedded. Ich muss es manuell rüberkopieren.
Die Nutzen-Bilanz stimmt einfach noch nicht in einem solchen Workflow.
Marian () 12.10.09 9:03 Direktlink
Hallo Tobias! Rührende Geschichte ;-)
Warum auf posterous umziehen? Nur wegen „post by email"? Kann man das nicht auch mit WordPress hinkriegen?
TJ (fly.ingsparks.de) 12.10.09 13:46 Direktlink
@Marian: Post-by-mail-with-parsing müsste es heißen…
Das WP-Post-by-mail habe ich noch nie richtig ans Laufen bekommen. Und glaube auch nicht, dass der Mail-HTML-Code gut übersetzt würde…
Was dann aber fehlt ist die Magic: Bilder aus Mail ziehen und in WordPress hochladen+in Post einfügen … das gleiche mit PDFs, YouTube-Links etc.
Dafür gibts zwar auch Tools die via API anzubinden wären… aber wer will das schon bauen :)…
TJ (fly.ingsparks.de) 12.10.09 13:50 Direktlink
Oh, klasse, noch ein tolles Feature von Posterous: Es hat jetzt einfach die drei fehlgeschlagenen Versuche, meinen Artikel hier zu posten nachgeholt… und mir dabei das Blog mit drei redundanten Artikel vollgemüllt. #delete
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