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Simplexity / Trendtag entdeckt die Simplicity

Das Trendbüro Hamburg hat „Simplexity" als Thema ihres diesjährigen Trendtages ausgerufen.

Das ist mit Sicherheit eine gute Wahl, denn es trifft ein Thema das kontinuierlich an Bedeutung gewinnt.
Sei es im Bereich Informationsdarstellung: Mehr Informationen, weniger Zeit — wie kann man die Rezeption vereinfachen? (aktuelles Beispiel: Börsendaten visualisieren, via Marian)
Oder im Bereich der Bedieneroberflächen. Den Trend hat z.B. auch Microsoft erkannt und die Vereinfachung der Office-Bedienbarkeit zu einem der zentralen Anliegen des neuen UIs gemacht.
Auch im alltäglichen Marketing spielt Vereinfachung eine immer wichtigere Rolle. Der ständig wachsende Sektor des Seniorenmarketings lässt sich zu großen Teilen auf die Frage reduzieren, wie man den Alltag komfortabler und einfacher zugleich machen kann…

Zum Glück sind die Menschen vom Trendbüro nicht die einzigen die erkannt haben, wie komplex es ist, das Simple einfach und klar zu gestalten. Demnächst werde ich dann wohl sagen können, dass ich voll im Trend studiert habe… ;-)

Zum Abschluss noch für interessierte Leser ein Fullquote aus dem Newsletter des Trendbüros. Denn den dort veröffentlichten Artikel finde ich viel treffender formuliert als die Texte der Website … und ich konnte ihn nirgends online finden.

Simplexity:
Thema des diesjährigen Trendbüro-Trendtags am 11. Mai in Hamburg

Einfachheit liegt im Trend. Schon länger. Konsumenten können „Einfach kochen" (Viking), „Einfach günstig tchibofonieren" (Tchibo Mobil) oder „Einfach besser reisen" (Weg.de). Marken werben damit, dass sie „Einfach unwiderstehlich" sind (Trumpf), positionieren sich als „Intelligent einfach" (Sony Handycam) oder aber als „Einfach. Günstig. Schnell!" (Swing Rent-a-Car).

Warum aber ist Einfachheit nach wie vor so gefragt? „Weil einfach einfach einfach ist" (Simyo)? Oder aber, weil unsere Welt nicht nur immer komplexer wird, sondern auch immer dynamischer? Fest steht: So einfach scheint es mit der Vereinfachung jedenfalls nicht zu sein. Einerseits wünschen sich Konsumenten mehr Individualität und fordern eine große Auswahl, andererseits erhöht sich genau dadurch ihre Alltagskomplexität.

Innovationen werden so zum Paradoxum: Statt unser Leben zu vereinfachen, machen sie es komplizierter und schwerer. Untersuchungen zeigen, dass sich die Anzahl von Produktvarianten innerhalb von zehn Jahren um bis zu 420 Prozent erhöht hat, während viele Produktlebenszyklen um 80 Prozent geschrumft sind. Die Folge: Die Anzahl der Entscheidungen, die moderne Konsumenten treffen müssen, explodiert. Vom Griff zur Türklinke bis zum Überholmanöver mit dem Auto – ein Mensch muss heute rund 100.000 Entscheidungen pro Tag treffen.

Vor allem aber scheint sich immer deutlicher zu zeigen, dass Vereinfachung eine Botschaft ist, die zwar immer noch Bestseller garantiert, aber im richtigen Leben wenig hilft (Brand Eins). Oder wie es der Amerikanische Zukunftsforscher Dr. James Canton (einer der Referenten auf dem 11. Trendtag) ausdrückt: „The market for simplixity is complex." Beispiel Home-Entertainment: Statt das Leben der Menschen zu vereinfachen, werden in den USA heute 30 Prozent der vernetzten Angebote zurückgegeben, weil die Verbraucher sie nicht bedienen können.

Dementsprechend geht es auf den Märkten von Morgen nicht nur um das Prinzip der Vereinfachung, sondern mehr und mehr um intelligente, smarte Möglichkeiten des Komplexitätsmanagements, um eine neue effiziente Klugheit. Auch und gerade beim Thema Konsum, wo Entscheidungsträgheit immer häufiger die Lebensqualität mindert.

Um das zu vermeiden, gehen immer mehr Konsumenten nach der Satisficing-Regel vor: Anstatt sich endlos mit Abwägen und Alternativen herumzuplagen, Kosten und Nutzen gegenüberzustellen, kürzen sie ihre Entscheidungsprozesse ab. Die Entscheidung fällt, wenn eine Alternative gut genug ist. Entscheidungen müssen also nicht mehr „optimal" sein, es reicht, wenn sie im Moment der Entscheidung „gut genug" sind. Schließlich kann im nächsten Augenblick schon wieder alles anders sein.

Genau hier setzt das Konzept „Simplexity" an. Es stellt eine Balance zwischen beschleunigter Alltagskomplexität und persönlicher Zufriedenheit her, meistert komplexe Situationen mit Hilfe von simplen Mittel. Simplexity steht damit für einen neuen Pragmatismus, der Gefühl und Vernunft vereint.

Referenten: Prof. Peter Wippermann, Prof. Dr. Norbert Bolz, Dr. David Bosshart, Dr. James Canton, Ora Ito, Markus Schäfer, Susanne Tide-Frater
Keynote Speaker: Martin Lindström

Weitere Informationen zum 11. Trendtag am 11. Mai in Hamburg:
http://www.trendtag.de

PS: Eines habe ich an dieser Stelle ausgeklammert: Dass es meiner Meinung nach nicht um Simplicity sondern um Clarity geht. — Aber ich denke, diese Worte sind an dieser Stelle ausnahmsweise synonym zu verstehen :).

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